Titisee-Neustadt: Kind getötet, Misshandlungsverdacht bestand bereits

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    Symbol-Foto: Regiorebellen

    Wäre der Tod des 3-jährigen Kindes zu verhindern gewesen?

    Titisee-Neustadt: Wie nun bekannt geworden ist, wurde gegen den Tatverdächtigen im Fall des getöteten Kindes in Titisee-Neustadt (wir berichteten) schon einmal ermittelt. Ein anonymer Hinweis, brachte die Staatsanwaltschaft Freiburg auf die Spur des Tatverdächtigen, wie Oberstaatsanwalt Michael Mächtel bestätigt. Der Verdacht wegen Misshandlung Schutzbefohlener, konnte im Rahmen der Ermittlungen jedoch nicht erhärtet werden. Auch die Befragung der Mutter des Kindes trug nicht zu einer Verdichtung der Beweislage bei, weshalb die Ermittlungen schließlich eingestellt wurden. Die Staatsanwaltschaft informierte auch das Jugendamt über das Ermittlungsverfahren – so Mächtel.

    Matthias Fetterer, Pressereferent des Landratsamtes bestätigt, das die Familie seit Sommer letzen Jahres intensiv vom Jugendamt betreut wurde. Es gab diverse Therapien und Programme sowie ärztliche Untersuchungen an denen die Familie aktiv und motiviert teilnahm. Auch eine Mutter-Kind-Kur sei unterstützend erfolgt. Als das Kind getötet wurde, befand sich die Mutter nicht zu Hause, – bestätigt Fetterer. Der Vater war mit dem Jungen und dessen kleinen Geschwisterkind alleine zu Hause und wurde stundenweise von einer Dorfhelferin unterstützt. Warum die Mutter nicht anwesend war, könne er aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht sagen. Anhaltspunkte auf Gewalteinwirkung habe es nicht gegeben und es gab keinerlei Hinweise darauf, dass eine Gefahr für die Kinder bestand.

    Geschwisterkind in Pflegefamilie

    Als dem Jugendamt bekannt wurde, dass das Kind getötet wurde und der Lebensgefährte der Mutter dringend Tatverdächtig ist, wurde das zweite Kind aus der Familie genommen. Es wurde bis auf weiteres zu Pflegeeltern gebracht, – so Fetterer.

    In dem Teilgeständnis welches der Lebensgefährte der Mutter abgab, gab er zu das Kind geschlagen zu haben. Getötet habe er den Jungen aber nicht. Er sei die Treppe hinunter gefallen und dadurch zu Tode gekommen, behauptet der Mann.

    Es stellt sich die Frage, ob der Tod des Kindes vermeidbar gewesen wäre? Wie wahrscheinlich ist es, dass der Tatverdächtige das Kind nur vor dem angeblichen Treppensturz geschlagen habe – sonst aber nicht? 

    Die Ermittlungen der Polizei zu diesem Tötungsdelikt laufen auf Hochtouren. Ob die Beweislage dazu führen wird, dass der dringend Tatverdächtige wegen Totschlag oder Mord angeklagt wird, bleibt abzuwarten.

    Update: Polizei gründet EG-Schwarzwald

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