Warum gekippte Fenster und Türen schnell arm machen können

Einbruchsserie, Emmendingen, Polizei
Foto: Prävention - Polizei

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Einbrecher lieben offene Fenster und Terrassentüren

Im Sommer stehen abends lange die Fenster offen, weil es tagsüber einfach zu heiß ist, im Winter, weil die stickige Heizungsluft nicht gesund ist und gegen frische Luft ausgetauscht werden soll. Doch beim Einbruch gelten offene Fenster und Terrassen- beziehungsweise Balkontüren schnell als offener Zugang für Einbrecher, was nicht nur für den eigenen Haushalt, sondern auch für die Versicherung eine blöde Situation ist.

Es ist einfach zu verlockend, die abwesende Zeit beispielsweise beim Einkaufen für ein schnelles Durchlüften zu verwenden. Dabei sind genau das die Momente, die Einbrecher häufig ausnutzen, um einzusteigen und alles Auffindbare zu entwenden. Gebrauchte Patek Philippe-Uhren, Smartphones, aber auch Kameras oder andere kleine Elektronik verschwinden so in Sekundenschnelle.

Wie alt die Gegenstände sind spielt für die Einbrecher dabei keine Rolle, da sie aufgrund des Wertes ganz sicher trotzdem einen weiteren Interessenten für das Diebesgut finden. Die eigene Hausratversicherung greift hier auch nicht immer, daher kann es kommen, dass nicht nur die emotionalen und materiell wertvollen Gegenstände für immer verschwunden sind, sondern man auch noch auf dem Verlust sitzen bleibt.

Doch wann greift die Hausratversicherung bei Einbrüchen und wann nicht? Bei gekippten Fenstern und Türen hat man schlechte Karten. Zwar gilt seit 2008 nicht mehr die alleinige Schuld des Versicherungsnehmers aufgrund fahrlässigen Verhaltens, dafür hat die Versicherung selbst in der Hand zu entscheiden, inwiefern der Versicherungsnehmer einen Teil der Schuld trägt. Wie lange war er weg? Welche Tür oder welches Fenster war gekippt? Waren es mehrere? War noch jemand im Haus oder in der Wohnung? Es gibt viele zu klärende Fragen in diesem Fall. Ratsamer ist es, durch gewisse Vorkehrungen zu versuchen, das Einbruchrisiko durch gewisse Vorkehrungen zu minimieren. Denn viele Versicherungen sind stur, was dieses Thema betrifft. Sie suchen die Schuld förmlich beim Geschädigten und ersetzen den Schaden – wenn überhaupt – nur in Bruchteilen.

Doch nicht nur bei Einbrüchen können gekippte Fenster teuer für einen Werden. Besonders im Winter wird dringend von gekippten Fenstern und Türen abgeraten. Sinken draußen nämlich die Temperaturen unter null Grad Celsius kann ein länger gekipptes Fenster erhebliche Schäden an der Wohnung hinterlassen. Was den Mieter aber schneller betrifft und in der Regel deutlich mehr stört, ist Schimmel. Nur durch den Betonsturz über den Fenstern kann das Mauerwerk anständig getragen werden. Jedoch nimmt dieser Sturz Kälte wie ein Speicher auf und verarbeitet sie anders als das restliche Mauerwerk.

Schnell kommt es hier zu Schwitzwasserbildung und damit auch zu Schimmel. Auch hier bleibt man meist selbst auf den Kosten sitzen, denn für falsches Lüften fühlt sich kein Vermieter verantwortlich. Zwar sind sich die wenigsten Mieter über ihr fehlerhaftes Lüften bewusst – schließlich lüften sie ja regelmäßig – für die Kosten des entstandenen Schadens müssen sie trotzdem aufkommen. Auch hier kann ein gekipptes Fenster also teuer werden.

Als Fazit bleibt die Feststellung, dass man mit kurzem Stoßlüften nach dem Aufstehen oder dem Schlafengehen wohl am besten aufgehoben ist. So kommt ausreichend frische Luft in die Wohnung, das Einbruchrisiko bei der eigenen Abwesenheit wird minimiert und ein Haufen Ärger und Kosten bleiben einem erspart.

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