Waldkirch: Vörstetten – Schlange im Schlafzimmer

Schlange büxt aus und quartiert sich bei Nachbarin ein

Meldung vom 16.8.2012 – Vörstetten

Kein Kuscheltier

Völlig aufgelöst meldet sich eine Frau aus Vörstetten bei der Polizei. Einen ordendlichen Schreck bekam die Frau, als sie ihr Schlafzimmer betrat und dort eine etwa 1,5 Meter lange Schlange, an der Lampe hängend, entdeckte.

Kurz darauf kam ein Nachbar, der seine entflohene Python suchte und holte das Tier ab. Die Flucht der Schlange, konnte sich der Halter nicht erklären.

Da die Gefahr für die Frau damit gebannt war,  musste die Polizei zwar nicht mehr vor Ort kommen, hat aber auf dem schriftlichen Wege die zuständige Behörde über diesen Zwischenfall informiert.

Das sagen Experten:

Die Frau handelte völlig richtig indem sie die Polizei verständigte – so Helga Rang Tierheilpraktikerin und Würgeschlangen-Expertin von HERAs rollender Tierschau aus Freiburg St. Georgen.

Eine Python in dieser größe stellt zwar normalerweise keine Gefahr für Leib und Leben dar, auch weil Menschen nicht ins Beuteschema von Schlangen passen, wird die Schlange jedoch bedrängt, kann sie zubeißen.

Deshalb sollte man als Laie niemals versuchen so ein Tier eigenständig einzufangen. Würgeschlangen haben zwar kein Gift in ihren Zähnen, aber wenn sie sich festbeißen, benötigt man fachmännische Hilfe um sich zu befreien.

Deshalb  in so einer Situation unbedingt Rettungskräfte und falls auffindbar, jemand der den Biss der Schlange fachmännisch löst.

Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Möglichkeit einer Infektion nach einem solchen Biss.

Hinzu kommt, dass es in Baden Württemberg, wie auch in vielen anderen Bundesländern, kein Verbot zur Haltung von Giftschlangen gibt.

So kann man sich als Laie auch nicht sicher sein, was man da vor sich hat. Selbst Giftschlangen deren Biss tödlich sein kann, werden in BW gehalten – so Frau Rang.

Hier stellt sich die Frage ob hinsichtlich der immer wieder festzustellenden Schlangenausbrüche in Deutschland – eine solche Gefahr für die Bürger hinzunehmen ist?

Sicherheitshalber und auch weil man es kaum glauben mag, haben wir hier noch mal genau recherchiert.

Aus zuverlässiger Quelle (eine behördliche interne Abteilung die genau damit zu tun hat) hat Regiorebellen folgendes erfahren.

  • Ja die Schlagenhaltung in BW ist erlaubt
  • Ja auch Giftschlagen
  • Ja auch solche Arten deren Gift tödlich ist
  • Nein es gibt keine Überprüfung der Haltung von Giftschlangen in Privatwohnungen
  • Nur bei Ausstellungen wird geprüft – allerdings ist auch da der Verkauf von Giftschlangen zulässig
  • Dem Informat sind auch keine Statistiken bekannt die darüber Auskunft geben, wie viele dieser gefährlichen Schlangen in BW gehalten werden.

Gut, dass ich mir diese Infos gleich aufgeschrieben habe, denn die Telefonnummer für weitere Anfragen und auch der Name des Informaten fällt mir einfach nicht mehr ein.

Schade, dass Regiorebellen nicht genügend Personal hat um die Recherche weiter auszuweiten und z.B. mal direkt in Berlin anzufragen, wieso es hier keine entsprechenden Gesetzte gibt und die Haltung gefährlicher Reptilien, einfach so, möglich ist.

Wo bleibt hier der Schutz der Bürger?

Also das wäre ein Thema für den Stern – die Bild – Focus und wie sie alle heißen.

Man sich schon fragt was die zuständigen Gesetztgeber den ganzen Tag so machen, wenn die ausführenden Behörden hier nicht mal die Möglichkeit haben z.B. den Giftschlangenverkauf auf einer Messe zu untersagen.

Ein Hundeführerschein ist sicher eine gute Sache und vermutlich auch darauf zurück zu führen, dass zwischenzeitlich die Öffentlichkeit entsprechenden Druck aufgebaut hatte.

Allerdings ist es dann um so weniger nachvollziehbar, dass jeder noch so unerfahrene Zeitgenosse sich eben mal eine Giftschlange kaufen darf und noch nicht mal die Umstände der Haltung des Tieres, überprüft werden.

(Redaktion: Regiorebellen)

Anmerkung: Natürlich hätten wir die Infos auch auf offiziellem Wege z.B. von einem Pressespecher der zuständigen Behörden bekommen, es hätte nur wesentlich länger gedauert – deshalb mal eben den kurzen Dienstweg genommen :-)

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