Waldkirch: Verkehrssituation während der Tunnelsperrung

tunnel gesperrt
Foto: Polizei

Verkehrsführung während der Tunnelsperrung ständig auf dem Prüfstand

Stadt, Regierungspräsidium und Polizei ständig „am Ball“

Waldkirch: Wenn man die aktuelle Verkehrssituation in und rund um Waldkirch sachlich betrachtet, erkennt man schnell, dass es trotz unvermeidbarer Verkehrsstauungen weder zu dem befürchteten Chaos, noch zu unnötigen oder unzumutbaren Wartezeiten kommt. Man muss berücksichtigen, dass sich zum ohnehin schon großen innerstädtischen Verkehrsaufkommen zusätzlich der komplette Verkehr der B 294 durch Waldkirch zwängen muss. „Würde dies völlig reibungslos funktionieren müsste man sich fast schon Gedanken darüber machen, ob Waldkirch überhaupt eine Umgehung braucht.“, so Robert Schopp von der Stadtverwaltung.

Die Erfahrungen der ersten Phase seit dem 22. Juli haben gezeigt, dass das von Regierungspräsidium, Stadt und Polizei erarbeitete Verkehrskonzept recht gut funktioniert. Dennoch gibt es die eine oder andere Entwicklung, welche die verantwortlichen Planer zu Nachjustierungen zwingt. In unregelmäßigen Abständen und unbürokratisch auf Zuruf, trifft sich die Planungsgruppe, wenn ein Problem befürchtet, erkannt oder durch Mitbürger gemeldet wird.

Rund 30.000 Fahrzeuge täglich

So kann schnell erkannt, bewertet und vor allem gehandelt werden. In letzter Zeit gingen Mitteilungen von Bürgern ein, dass an verschiedensten Stellen sehr viel Verkehr in Straßen herrscht, wo es zuvor kaum ein Verkehrsaufkommen gab. Ein Teil dieser „Verkehrsversickerung“ ist allerdings dem Gesamtkonzept geschuldet und auch gewollt, da sich die etwa 30.000 Fahrzeuge täglich auf möglichst viele Verkehrswege und „Schultern“ verteilen soll. Wichtig war den Planern hierbei in erster Linie die Verkehrssicherheit, aber auch ein möglichst rasches Durchkommen für Rettungsfahrzeuge. Dies führt jedoch zwangsläufig dazu, dass manchem Anwohner ein hohes Maß an Toleranz abverlangt wird; insbesondere was das Lärmempfinden bis in die Nachtstunden betrifft. Das Ende der mehrwöchigen Belastung ist zum Glück fast schon wieder absehbar.

30 km/h zur Sicherheit

Die bisherige Verkehrsbeobachtung zeigte, dass sich viele nicht an Geschwindigkeitsbeschränkungen halten. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass man nach einer minutenlangen Fahrt in Schrittgeschwindigkeit bei freier Strecke versucht ist, anschließend etwas schneller zu fahren. Diese Feststellungen kann man zum Beispiel in der Friedhofstraße, in der St. Margarethenstraße, in der Merklinstraße, aber auch in zahlreichen anderen Nebenstraßen Waldkirchs machen, in denen übrigens jeweils maximal 30 km/h erlaubt sind. „Wer schneller fährt riskiert neben der Gesundheit Anderer, auch ein Bußgeld. Im Moment bedarf es einfach noch besonderer Vorsicht, die neuen Verkehrswege zu befahren.“, so Rocco Braccio von der Waldkircher Polizei.

Erste Geschwindigkeitsmessungen ergaben, dass insbesondere in der Friedhofstraße, die derzeit zweistreifig befahren werden darf, sich viele nicht an die 30 km/h-Begrenzung halten. Aufgrund einiger Beinahe-Unfälle durch querende Fußgänger oder Fahrradfahrer in der Langestraße, muss die Geschwindigkeit nun auch dort -von der Theodor-Heuss-Straße ab bis zur Postkreuzung- zur Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer auf 30 km/h begrenzt werden.

Auch hier wird es nicht zu vermeiden sein, dass die Stadt oder die Polizei Geschwindigkeitsmessungen vornimmt und Verstöße verfolgt. Mit kleinen baulichen Veränderungen, zum Beispiel an der Kreuzung Rosenweg/Siensbacher Straße/Friedhofstraße/Theodor-Heuss-Straße versprechen sich Stadt und Polizei eine Verbesserung der Verkehrsmoral.

Gefährlichen Situationen

Immer wieder führt auch das Befahren von Einbahnstraßen in verbotener Richtung zu gefährlichen Situationen. Oft sind es Radfahrer, die sich nicht an die Verbote halten. Am Anfang war es vielleicht die Unkenntnis der neuen Situation; zwischenzeitlich muss man jedoch fast davon ausgehen, dass manch einer Verbotsschilder vorsätzlich ignoriert, um so einige Minuten Zeit oder einige Meter Weg zu sparen.

Nun kann die Polizei nicht rund um die Uhr an jedes Verbotsschild stehen, um dies zu überwachen. Auch eine lückenlose Geschwindigkeitsüberwachung kann nicht im Interesse der Gemeinschaft sein. Dennoch scheint es im Sinne der Verkehrssicherheit zwingend erforderlich, dass sporadisch an verschiedenen Stellen überwacht wird und auch Bußgelder fällig werden.

So kostet das Ignorieren des Schildes „Verbot der Einfahrt“ (roter Kreis mit weißem Balken) 25 Euro für Kraftfahrzeugführer und 20 Euro für Fahrradfahrer.

Die „illegale Ausfahrt“ über eine Wiese an der B 294 bei Suggental musste nun ebenfalls gesperrt werden, was jetzt aber dazu führt, dass beispielsweise auch Rettungskräfte im Falle eines Einsatzes mit Stau die B 294 nicht mehr so einfach verlassen und diese auch nur erschwert erreichen können.

(Quelle: PD Emmendingen)

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