Waldkirch: Der 27. Januar ist seit 1996 der Tag, an dem der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wird. Er soll die Erinnerung an diese dunkle Zeit bewahren, damit künftige Generationen wachsam bleiben und der Gefahr der Wiederholung entgegenwirken. Aus diesem Anlass findet in Waldkirch eine Lesung mit anschließender Diskussion statt unter dem Titel:
Wann vergeht diese Vergangenheit?
Montag, 27.01. | 19:30 Uhr | im Studio des Elztal-Museums.
Johannes Czwalina liest aus seinem Buch:
Das Schweigen redet.
Waldkirch: Der frühere Pfarrer Johannes Czwalina, seit Anfang 1990 als Unternehmensberater tätig, hat mit Opfern und Tätern über ihre Erlebnisse gesprochen und erläutert in seinem Buch die Gründe und Folgen ihres Schweigens. Er zeigt an vielen Beispielen, dass Verbrechen einer Gesellschaft, über die nicht gesprochen wird, in den nachfolgenden Generationen weiterwirken.
Noch heute wird verhängnisvoll verdrängt und geschwiegen, auch in Waldkirch. Bekanntermaßen war diese Kleinstadt keine „Insel der Seligen“. Das Erstarken neonazistischer Gruppen sieht Czwalina als Spätfolgen von unbesprochener Vergangenheit und verschwiegener Schuld.
Auch das Schweigen der Kirchen und Religionsgemeinschaften kommt im Buch zur Sprache. Czwalina geht auf theologische Lösungsansätze ein und erläutert das Verfahren der südafrikanischen Wahrheits- und Versöhnungskommission, die zur Befriedung eines scharf zerstrittenen Landes geführt hat.
- Einführende Worte: Oberbürgermeister Richard Leibinger
- Musik: Rainer Wahl, Saxophon
Eine Veranstaltung der Ideenwerkstatt Waldkirch in der NS-Zeit mit der Stadt Waldkirch, der Evangelischen Kirchgemeinde und der Katholischen Seelsorgeeinheit Waldkirch, mit dem Arbeitskreis Widerstand und Arbeitergeschichte, dem GeorgScholzHaus Kunstforum und der Buchhandlung Augustiniok
(Quelle: Ideenwerkstatt Waldkirch in der NS-Zeit)
