Waldkirch: Infos zur Strukturreform im Rathaus -4-

Das alte Bauamt ist nun der  Fachbereich 4

Meldung vom 3.10.2012

Fachbereich 4 „Planen, Bauen und Umwelt“

Waldkirch:  Zum 1. Juli 2012 wurde die Verwaltung modernisiert: Die Ämter wurden durch Fachbereiche ersetzt. Dabei wurde die ganze Verwaltung neu strukturiert. In einer vierteiligen Serie stellen wir die neuen Fachbereiche im Waldkircher Rathaus vor:

Heute den Fachbereich 4 „Planen, Bauen und Umwelt“ (früher: Bauamt).

Das alte Bauamt ist zu 100 Prozent im Fachbereich 4 „Planen, Bauen und Umwelt“ aufgegangen.

Neu hinzugekommen ist als eigenes Sachgebiet der Forst, der früher dem Hauptamt unterstellt war. Der Fachbereich 4 vereint damit sechs Sachgebiete.

Zwei Sachgebiete wurden erweitert: Die Hausmeister und Reinigungskräfte wurden ins Sachgebiet 4.1 Bauverwaltung übernommen, das Schwimmbad und der Zoo werden zu bestimmten Stichdaten ebenfalls diesem Sachgebiet zugeordnet werden.

Im Sachgebiet 4.2 wurde die Stadtplanung um Stadtsanierung und Umweltplanung ergänzt. Detlev Kulse leitet den Fachbereich 4, der knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt.

Die Erweiterung des Fachbereichs 4 hat zwei Hauptziele. Zum einen wird nun sämtliches städtisches Liegenschaftsvermögen in einem Fachbereich verwaltet: Städtische Vermögen gibt es im Hoch- und im Tiefbau, bei den Liegenschaften und eben im Forst, der größten städtischen Liegenschaft mit 1.800 Hektar Fläche.

Zum anderen sollte das ganze technische Personal einem einzigen Fachbereich zugeordnet sein: Bislang gehörten die Hausmeister und Reinigungskräfte zu der Einrichtung, in der sie gearbeitet haben, also etwa zu einer Schule oder zum Elztalmuseum, jetzt sind sie dem Sachgebiet 4.1 „Bauverwaltung“ zugeordnet, das Frank Hentschel leitet.

Im Sachgebiet 4.1 wurde eine neue Stelle geschaffen, die noch nicht besetzt ist. Diese Stelle wird für dieses „infrastrukturelle Gebäudemanagement“ zuständig sein, also für alles, was rund um die Hausmeister- und Reinigungsdienste anfällt, aber zum Beispiel auch für die Verwaltung der Kinderspielplätze, für Versicherungen, Straßenbenennungen und Gebäudenummerierungen und für landwirtschaftliche Angelegenheiten.

Das Sachgebiet ist auch Geschäftsstelle des Technischen Ausschusses und des Gemeinsamen Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Waldkirch, Gutach, Simonswald, der Baumschutzkommission und der Nahverkehrskommission und damit zuständig für den öffentlichen Personennahverkehr.

Frank Hentschel leitet öffentliche Submissionen, d.h. Angebotseröffnungen bei Bauausschreibungen.

Er ist für die Azubis und die Finanzen im Fachbereich 4 zuständig und für Strafanzeigen, wenn städtische Einrichtungen und Gegenstände beschäftigt werden. Schließlich gehört die Friedhofsverwaltung ins Sachgebiet 4.1, von der Genehmigung des Grabmals bis zur Kontrolle der Standsicherheit.

Das Sachgebiet 4.2 „Stadtplanung, Stadtsanierung und Umweltplanung“ leitet Anett Hunger. In ihrem Sachgebiet ist die Geschäftsstelle des Gemeinsamen Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Waldkirch, Gutach und Simonswald angesiedelt. Zur Stadtplanung gehören als Aufgaben das so genannte Bauleitplanverfahren, das gemeindliche Einvernehmen und die Verkehrs- und Umweltplanung.

Beim Baugenehmigungsverfahren geht es um Stellungnahmen zu Bauanträgen und um die Angrenzerbeteiligung. Bauleitpläne sind Flächennutzungspläne und Bebauungspläne. Zur Zeit ist Anett Hunger zum Beispiel mit der Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans für die Windenergie beschäftigt, mit den abgeschlossenen Bebauungsplanverfahren für Gerbermatte, Bruckwald und Neue Ortsmitte Drescheschopf und den noch nicht abgeschlossenen Bebauungsplanverfahren Am Waldgraben, Am Schänzle, Erweiterung Realschule Kollnau und neue Ortsmitte Buchholz.

Im Rahmen der Stadtsanierung werden private Bauherren betreut, die modernisieren wollen. Ihre Bauanträge werden geprüft und Fördermittel zur Verfügung gestellt. Bis 2014 wird Anett Hunger noch mit dem Baugebiet in der Stadtmitte beschäftigt sein und wahrscheinlich bis 2016 mit der neuen Ortsmitte in Buchholz.

Für die Umweltplanung wurde ein neuer Mitarbeiter, Fabian Heimann, eingestellt. Zu seinen Aufgaben wird unter anderem die Führung des „Öko-Kontos“ zählen: Für jeden Eingriff in die Natur muss ein Ausgleich geschaffen werden. Er wird auch für Naturdenkmale – sprich: Bäume – und den Lärmminderungsplan zuständig sein. Der Lärmminderungsplan betrifft vor allem Straßen und da natürlich in Waldkirch hauptsächlich die B 294.

Am öffentlichkeitswirksamsten ist sicherlich das Sachgebiet 4.3 „Hochbau“, das Manfred Wikelski leitet, denn alles, was in seiner Abteilung geschieht, verändert das Waldkircher Stadtbild. Viele Projekte werden im Sachgebiet 4.3 von der Planung bis zum letzten Nagel betreut, aber es werden auch Projekte extern vergeben; dann wird im Sachgebiet 4.3 die Vorplanung gemacht.

Ein paar „Highlights“ aus dem aus den vielen Projekten, die der Hochbau derzeit bearbeitet: Komplett realisiert wird das Ergänzungsgebäude der Realschule Kollnau, das Mitte 2013 fertig gestellt sein soll. Die anderen komplett betreuten Projekte wurden alle in den Sommerferien verwirklicht:

In der Kastelbergschule wurden Differenzierungsräume gebaut, d.h. Klassenzimmer wurden so umgebaut, dass ein weiterer Raum entsteht, in den Unterricht in einer kleineren Gruppe ausgelagert werden kann.

Im Kindergarten St. Josef wurden zwei Einzimmerappartements zu Kleinkindergruppenräumen umgebaut, in der Festhalle Kollnau wurden die Elektroanlagen saniert, in der Kastelberghalle das Flachdach, die Sporthalle Kollnau erhielt eine neue Heizung, und die Elektroanlagen wurden erneuert.

Extern vergeben wurden der Neubau des Kindergartens Spielinsel und das neue Eingangsgebäude für den Schwarzwaldzoo. Saniert wurden auch die naturwissenschaftlichen Fachräume im Geschwister Scholl-Gymnasium. In den Sommerferien hat das Sachgebiet Hochbau 13 Projekte mit einem Volumen von zwei Millionen Euro abgewickelt.

Der Tiefbau, das Sachgebiet 4.4, ist vielleicht nicht so spektakulär wie der Hochbau, aber nicht weniger wichtig. Tobias Brenzinger leitet das Sachgebiet. Er und seine Mitarbeitenden sind derzeit vor allem mit der gesplitteten Abwassergebühr beschäftigt. Alle ungeklärten Fälle müssen aufgearbeitet werden.

Einige Straßen werden saniert – die Hebelstraße, die Kohlenbacherstraße und einige Straßen in den Stadtteilen – und die Kanäle in der ganzen Stadt. Das sorgt für wenig Aufsehen, weil die Arbeiten oberirdisch in der Regel nur eine kleine Baustelle benötigen. Außerdem muss die Erweiterung des Gebiets Bruckwald erschlossen werden.

Auch die Straßenplanung im Zug der Tunnelsperrung ist Aufgabe des Sachgebiets 4.4.

Das Sachgebiet 4.5 „Liegenschaftsverwaltung“ leitet Trudpert Kromer: „Wir verwalten im weitesten Sinn den städtischen Grundbesitz mit Ausnahme des Waldes“, so Kromer.

Das betrifft den Kauf und Verkauf von Grundvermögen einschließlich der Vertragsverhandlungen und -gestaltung, die Einräumung dinglicher Rechte, also Wegerechte, Leitungsrechte, Erbaurechte, die Baulandumlegung zur Erschließung von Wohn- oder Gewerbegrundstücken wie zum Beispiel die Gerbermatte, die Verwaltung der öffentlichen Park- und Grünanlagen (alter Friedhof, Schlettstadtallee, Finnerscher Garten, Stadtrainsee) und die Vermietung, Verpachtung und Verwaltung städtischer Grundstücke.

Letzteres ist nicht einfach, weil die Stadt viele Grundstücke in Hanglage besitzt, etwa im Dettenbach oder Altersbach, die landwirtschaftlich so gut wie nicht genutzt werden können, aber offen gehalten werden müssen.

Auch die Verwaltung städtischer Gebäude (Rettungszentrum, Kirchplatz 2, Bürgerhaus, Kastelburg) macht viel Arbeit, insbesondere die der Sportstätten (Schwarzenberg- und Kastelberghalle, Stadthalle, Sportplatz), weil einerseits ein guter Belegungsplan ausgetüftelt werden muss, der den Bedürfnissen der verschiedenen Nutzer gerecht wird, andererseits die Reinigung, Reparatur und Sanierung der Hallen organisiert sein muss.

Das Sachgebiet 4.6 „Forst“ leitet Dieter Loos. Der Wald hat zwei verschiedene Funktionen, die jeweils die Art der Arbeit bestimmen. Die erste ist die wirtschaftliche Funktion des Waldes. Die Bewirtschaftung des Waldes hat das Ziel, durch die Pflege der Bäume möglichst wertvolles Holz für die Ernte zu erzeugen. Das bedeutet: pflanzen, pflegen und ernten.

Ganzjährig ist mindestens eine Forstwirtgruppe mit der Holzernte beschäftigt. Ein Arbeitsschwerpunkt ist derzeit die Pflege der Kulturen, die auf den Sturmflächen nach dem Orkan Quentin angelegt wurden. Dazu gehört aber auch der Bau und die Unterhaltung von Fahrwegen, die Verwaltung und Ausübung des Jagdrechts und die Belieferung von Hackschnitzelanlagen (Bruckwald und Gymnasium).

Die zweite Funktion ist die Erholungsfunktion. Damit hängen der Bau und die Unterhaltung von Erholungseinrichtungen wie Bänken und Grillstellen und die Unterhaltung der Wanderwege zusammen.

Dann hat die Forstverwaltung aber eine Schutzfunktion für den Wald. In diesem Zusammenhang müssen Flächen und Einrichtungen für den Naturschutz angelegt und gepflegt werden, also etwa Totholzgruppen, Nistkästen oder Waldbiotope. Im August wurde zum Beispiel ein kleiner Teich im Dettenbach angelegt. Um den Naturschutz zu gewährleisten, ist der Forst dafür zuständig, die Besucher am Kandel zu lenken und die Flächen zu pflegen.

Schließlich bietet die Forstverwaltung Waldpädagogik an, d.h. Führungen, überwiegend für Kindergärten und Schulklassen. So wurde in diesem Jahr ein Programmpunkt beim städtischen Ferienspielprogramm gestaltet.

(Quelle: Stadt Waldkirch)

Weitere Artikel der vierteiligen Serie: Strukturreform-Waldkirch

Fachbereich 1 Zentrale Verwaltung und Finanzen

Fachbereich 2 “Kultur, Bildung und Soziales”

Fachbereich 3 “Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Bürgerservice”

Fachbereich 4 “Planen, Bauen und Umwelt”

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