Polizeiliche Kriminalstatistik für den Landkreis Emmendingen

polizeibericht für waldkirch und emmendingen
Polizeimeldungen für Waldkirch - Emmendingen - Symbolfoto: Polizei

Rückläufige Zahlen für den Landkreis Emmendingen

  • Rückgang der Straftaten
  • Rückgang beim Wohnungseinbruch
  • Rückgang bei der Gewaltkriminalität
  • Erfolgreiche Präventionsarbeit

Rückgang der Straftaten: Die Zahl der registrierten Straftaten im Landkreis Emmendingen ist erneut gesunken. Nachdem bereits die PKS 2014 einen Rückgang der Gesamtstraftaten um 368 Fälle aufgewiesen hatte, sind nun in der PKS für das Jahr 2015 insgesamt 155 Fälle (-2,3 %) weniger zu verzeichnen. Die 6.450 Fälle aus dem Jahr 2015 bedeutet den niedersten Stand der vergangenen zehn Jahre bei einem Zehn-Jahres-Schnitt von 7.198. Die Aufklärungsquote ist um 2,5 Prozentpunkte auf 60,6 % gestiegen – dies bedeutet in der Zehn-Jahres-Betrachtung ebenfalls den Höchstwert für den Landkreis Emmendingen, womit er auch leicht über dem Landesschnitt (60,1 %) liegt.

Leichte Steigerung bei den Sexualdelikten: Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist eine leichte Steigerung um 4 Fälle auf 62 Taten zu notieren. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt bei 77 Delikten. Dazu sollte jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass im Vorjahr ein erheblicher Rückgang um 30 Fälle zu verzeichnen gewesen war. Die Aufklärungsquote liegt nahezu unverändert bei 82,3 %.

Zunahme der Rohheitsdelikte: Bei den Rohheitsdelikten gibt es einen Anstieg um 32 Fälle (+3,1 %) gegenüber dem Vorjahr – dies ist fast exakt der gleiche Zahl, um den die Rohheitsdelikte bei der PKS 2014 abgenommen hatten (33 Fälle). Somit bewegt sich der Landkreis in diesem Bereich etwa wieder auf dem Niveau des Jahres 2013.

Rückgang beim Diebstahl: Bei der Gesamtzahl des Diebstahls kann ein bemerkenswerter Rückgang um 345 Fälle (-13,3 %) auf 2.241 Fälle verzeichnet werden. Der Zehn-Jahres-Schnitt beträgt 2.735 Delikte. Bei den einfachen Diebstählen ist eine Abnahme um 104 Fälle (-8,2 %) auf 1.162 Fälle zu verzeichnen, beim schweren Diebstahl sind es sogar 241 Fälle weniger als im Vorjahr, was einen Rückgang um 18,3 % auf nunmehr 1.079 Fälle entspricht.

Weniger Wohnungseinbrüche: Sehr erfreulich ist die Entwicklung beim Wohnungseinbruch, einem Delikt, das beim betroffenen Bürger oft eine besonders heftige Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls hervorruft. Nach den besorgniserregenden Anstiegen in den Vorjahren ist ein deutlicher Rückgang um 108 Fälle (-45 %) auf jetzt 132 Fälle im gesamten Landkreis zu notieren. Verantwortlich dafür ist nach Einschätzung der Polizei gleich ein ganzes Bündel an gezielten Maßnahmen, mit denen man auf die steigenden Zahlen der Vorjahre reagiert hat und die auch weiterhin fortgesetzt und teilweise intensiviert werden. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch liegt im Landkreis Emmendingen bei 29,5 %.

Mehr Vermögens- und Fälschungsdelikte: Anstiege sind bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (um 44 Fälle auf 1.254) und bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches (um 150 Fälle auf 1.396) zu vermerken. Wesentlich verantwortlich dafür sind Anstiege bei den Delikten „Waren-/Warenkreditbetrug“ (+31 Fälle), Sachbeschädigung (+105 Fälle) sowie Beleidigung und Hausfriedensbruch (jeweils +14 Fälle). Anzumerken wäre an dieser Stelle der Hinweis, dass gerade die Fälle der Sachbeschädigung in der PKS 2014 um 158 Fälle (-19,4 %) zurückgegangen waren und eine Statistik immer differenziert und möglichst kommentiert betrachtet werden sollte.

Weniger Drogendelikte: Die Rauschgiftdelikte im Landkreis Emmendingen sind um 57 Fälle (-16 %) auf 299 Fälle zurückgegangen. Ebenso zurückgegangen sind im Jahre 2015 die Fälle der Gewaltkriminalität, nämlich um 23 Fälle (-9,8 %) auf 211. Der statistische Zehn-Jahres-Durchschnitt beträgt hier 246 Delikte.

Rückgang bei der Gewaltkriminalität: Die Entwicklung der Gewaltkriminalität hängt wesentlich von der Fallzahlenentwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzung. Ihr Anteil an der Gewaltkriminalität liegt im Jahr 2015 im Landkreis Emmendingen bei 77,3 % – nahezu identisch wie im Vorjahr. Die Tatverdächtigen-Zahlen im Landkreis Emmendingen bewegen sich in den vergangenen zehn Jahren mit leichten Schwankungen auf einem relativ gleich bleibenden Niveau. Im Jahre 2006 hatte die Polizeiliche Kriminalstatistik insgesamt 2.996 bekannte Tatverdächtige ausgewiesen – in der aktuellen PKS 2015 liegt diese Zahl bei 3.083. Dazwischen lagen die Werte – wie erwähnt – immer in etwa auf gleichem Stand. Nach unten allerdings zeigt die Kurve bei den ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahren. Ihr Anteil sinkt seit 2009 stetig und liegt nun bei 725. Der Höchstwert stammt hier aus dem Jahre 2007 mit 1.049 Tatverdächtigen. Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen an den Gesamttatverdächtigen im Landkreis beträgt 77,0 % (2014: 78,6 %). 83,8 % der ermittelten Tatverdächtigen handelten alleine (2014: 84,5 %). 48,4 % der Tatverdächtigen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt (2014: 49,3 %). Unter Alkoholeinfluss standen im Landkreis Emmendingen bei Tatbegehung 12,3 % (2014: 10,4 %).

Der Ausländeranteil gesamt ist gesunken – im Bereich Diebstahl ist er angestiegen: Der Ausländeranteil beträgt 27,4 % (2014: 24,0 %) – zum Vergleich: Präsidiumsweit liegt der Ausländeranteil bei 44,2 % (2014: 38,8 %). Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz wurden 168 Fälle gezählt – begangen durch „Tatverdächtige Flüchtlinge“. In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt. Dies bedeutet einen Rückgang von 13 Fällen gegenüber dem Vorjahr (-7,2 %). Schwerpunkt bei der Betrachtung der von Flüchtlingen begangenen Straftaten im Bereich des einfachen Diebstahls ist der Ladendiebstahl. Hier wurden 41 tatverdächtige Flüchtlinge ermittelt – im Vorjahr waren es noch 19 gewesen.

Erfolgreiche Präventionsarbeit: Eine besondere Bedeutung im Landkreis Emmendingen hat seit Jahren die Verkehrs- und Kriminalprävention, die sich in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Sicherer Landkreis, unter Vorsitz von Landrat Hanno Hurth, um vielfältige Themen, Projekte und Aktionen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger kümmert. Stellvertretend für eine Vielzahl von engagierten beruflichen, aber auch ehrenamtlichen Mitarbeitern erläuterte der Landrat im Anschluss an die Vorstellung der PKS 2015 die aktuellen Projekte und Aktivitäten der Prävention, die im Landkreis Emmendingen betont als „Kommunale Kriminalprävention (mit Verkehrsthemen)“ gelebt wird und zahlreiche Partner aus unterschiedlichsten Disziplinen vereint.

Statistisch kam es im Landkreis Emmendingen zu 4.039 Straftaten je 100.000 Einwohner: Die Häufigkeitszahl (HZ) des Landkreises Emmendingen beträgt 4.039. Bei der Berechnung der Häufigkeitszahl wurde die zu Jahresbeginn 2015 aktuelle Einwohnerzahl von 159.708 zu Grunde gelegt. Auf 100.000 Einwohner entfallen somit statistisch 4.039 Straftaten. Zum Vergleich: Die HZ für den gesamten Präsidiumsbereich beträgt 7.502, die für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 4.988, die für den Landkreis Waldshut 4.534 und für den Landkreis Lörrach 9.293. Am höchsten ist die Häufigkeitszahl innerhalb des Polizeipräsidiums Freiburg im Stadtkreis Freiburg mit 13.296.

(Quelle: PP Freiburg)

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