Polizei Freiburg aktuell: Polizeibericht vom 20.03.2020

Polizeibericht Freiburg aktuell
Aktuelle Polizeimeldungen für Freiburg Bild: © Polizei

Polizeimeldungen für Freiburg & die Region

Region Freiburg: Coronapartys letzte Nacht

Polizeipräsidium Freiburg: Bewältigung von Einsatzlagen in Zusammenhang mit Ruhestörungen und feiernden Personengruppen am Donnerstagabend, 19.03.2020

Freiburg: Am Donnerstag, 19.03.2020, gingen beim Polizeipräsidium Freiburg eine Vielzahl von Meldungen über Ruhestörungen, feiernde Personengruppen und angeblichen Verstößen gegen geltende Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein. Das Notruf- und Einsatzaufkommen lag deutlich im zweistelligen Bereich. Bis Mitternacht waren die Polizeireviere in allen Landkreisen und in der Stadt Freiburg mit der Bewältigung solcher Vorkommnisse gebunden. In einigen Fällen wurden vor Ort keine Personen mehr angetroffen oder sie flüchteten beim Eintreffen der Streife. Nachfolgend ein Überblick über die nennenswerten Ereignisse in diesem Zusammenhang.

Freiburg / Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald

Aus Ihrigen kam die Meldung über Jugendliche, die sich bei einer Schule versammelt haben sollen. Als die Polizei eintraf, war niemand mehr zugegen. In Leutersberg trafen sich feiernde, die Platzverweise erhielten; es wurden zwei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt.

Wie bereits am Vortag kam es auch im Stadtgebiet Freiburg zu Meldungen über Gruppen, die sich trotz allseits bekannter Warnungen zum Feiern zusammengefunden hätten. So kam es beispielsweise im Bereich Eichhalde in Herdern zu mehreren polizeilichen Einsätzen, bei denen größere Gruppierungen angetroffen wurden.

Ebenso wurden im Freiburger Stadtgarten mehrere Personen angetroffen. Die Personengruppen verhielten sich einsichtig und befolgten die Aufforderungen der Polizei, die Örtlichkeiten zu verlassen. Darüber hinaus kam es zu weiteren Anfahrten durch die Streifen der Stadtreviere, wo bei Eintreffen der Beamten keine Personen mehr vor Ort festgestellt werden konnten. So beispielsweise auch in der Carl-Mez-Straße oder am Tennenbacher Platz.

Landkreis Emmendingen

Aus dem Landkreis Emmendingen gab es am Donnerstag, 19.03.2020, in den Abendstunden mehrere Anrufe bei der Polizei, bei denen Ruhestörungen und vermeintliche Verstöße gegen Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie eine Rolle gespielt haben. Beispielsweise wurden Jugendgruppen in einem Park in Denzlingen gemeldet – beim Eintreffen der Polizei rannten mehrere Personen weg.

In einer Gaststätte in Emmendingen hätten sich laut Anrufer entgegen der geltenden Rechtslage in den späten Abendstunden noch Gäste aufgehalten. Dort wurde jedoch niemand mehr angetroffen – ob ein Rechtsverstoß vorlag, wird noch geprüft. In Riegel wurden Feiernde in der Leopoldstraße gemeldet. Auch hier wurde niemand mehr angetroffen. Auf der Kastelburg wurden mehrere feiernde Jugendliche festgestellt, die Platzverweise erhielten.

Landkreis Lörrach

Auch am Donnerstag, 19.03.2020, kam es im Landkreis Lörrach zu mehreren Meldungen über Gruppen, die sich zum Feiern in der Öffentlichkeit getroffen hatten. Nach polizeilichen Feststellungen handelte es sich überwiegend um Gruppen von 3-15 Personen, die sich an verschiedenen Örtlichkeiten zusammengefunden hatten. So zum Beispiel in der Lörracher Innenstadt, im Grüttpark, bei der Sporthalle in Steinen, bei dem Schulzentrum in der Egerstraße in Weil am Rhein. Die Gruppen zeigten sich nach deutlichen und erklärenden Ansprachen einsichtig und entfernten sich. Weiterhin musste die Polizei im Landkreis eine Gaststätte in Lörrach schließen, die um 19 Uhr noch geöffnet hatte, ebenso einen Einkaufsladen, der trotz Verbotes öffnete. In Grenzach-Wyhlen wurde eine Kneipe geschlossen, in welcher sich mehrere Personen unzulässigerweise aufhielten und Getränke konsumierten.

Landkreis Waldshut:

Auch im Landkreis Waldshut musste die Polizei zahlreiche Einsätze fahren, die im Zusammenhang mit der erlassenen Corona-Verordnung standen.

So wurden in Todtmoos und St. Blasien insgesamt zehn Personen auf Sportstätten und Spielplätzen angetroffen, in Laufenburg wurde ein geöffnetes Ladengeschäft geschlossen. Außerdem wurden in Bad Säckingen zwei private Geburtstagspartys beendet und zwei Personen von einem Spielplatz verwiesen. Dieser Personenkreis zeigte sich sehr einsichtig.

Allerdings traf die Polizei in Bad Säckingen am Donnerstagabend auf ein völlig ignorante und uneinsichtige Personengruppe von ca. 15 jungen Leuten. Diese hatten sich an einem Grillplatz getroffen, ein Lagerfeuer entfacht und sich mit alkoholischen Getränken eingedeckt. Mit Unverständnis reagierten sie auf die Weisung der Polizei, die Örtlichkeit zu verlassen. Es taten sich besonders fünf junge Männer im Alter von 17 bis 23 Jahren hervor. Erst nach der Androhung weiterer Maßnahmen verließen diese unter Gelächter und blöden Sprüchen die Örtlichkeit. Ein Teil dieser Gruppe war bereits am späten Nachmittag zusammen mit dem Ordnungsamt in der Innenstadt kontrolliert und ihnen die aktuelle Rechtslage erläutert worden. Auch bei dieser Kontrolle zeigten sie sich respektlos und keine Rücksichtnahme.

Außerdem musste die Polizei Bad Säckingen eine Streitigkeit zwischen vier jungen Leuten kurz vor Mitternacht beenden, die sich am Rheinufer aufhielten. Ein 24-jähriger Mann soll eine 18-jährige aus der Gruppe getreten haben. Alle waren mehr oder weniger alkoholisiert. Als der Tatverdächtige eine Streifenwagenbesatzung beleidigte, wurde er in Gewahrsam genommen.

Mehrere Meldungen gingen auch beim Polizeirevier Waldshut-Tiengen ein, wonach sich Personengruppen auf gesperrten Flächen in Waldshut und Tiengen, Eggingen und Albbruck aufhalten sollen. In WT-Tiengen verflüchtigte sich eine Gruppe beim Jugendzentrum, als sie den Streifenwagen sahen.

Drei junge Männer im Alter von 15, 16 und 19 Jahren griff die Polizei in der Nacht zum Freitag, 20.03.2020, in Waldshut auf, nachdem diese einen Lkw-Reifen eine Straße hinunterrollen ließen. Den Reifen hatten sie sich von einem nahen Reifenhändler „entliehen“. Die Ertappten waren merklich alkoholisiert. Sie brachten den Reifen wieder zurück und wurde von der Polizei nach Hause begleitet.

Freiburg: Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus – erhöhte Polizeipräsenz!

Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus – Erhöhte Polizeipräsenz und enge Zusammenarbeit von Polizei und Stadt Freiburg:

Freiburg: Die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg, so auch in Freiburg, sind angesichts der raschen Ausbreitung des Corona-Virus mit einer außergewöhnlichen Situation konfrontiert. Überall im Land hat dies wesentliche Auswirkungen auf alle gesellschaftlichen Bereiche.

Um die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen, hat die Stadt Freiburg tiefgreifende Maßnahmen beschlossen. Die Allgemeinverfügung der Stadt tritt in der Nacht auf Samstag ab 0 Uhr in Kraft und stellt auch die Polizei vor eine große Aufgabe. „Mit einem angepassten Kräftekonzept werden wir die Stadt bei der möglichst schnellen und flächendeckenden Umsetzung der Verordnung unterstützen“, sagte Polizeipräsident Franz Semling am Freitag.

Die Polizeipräsenz in der Stadt, aber auch in der Fläche werde nun sichtbar erhöht. „Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Trotz der damit verbundenen enormen Einschränkungen für alle Bürgerinnen und Bürger, ist es der richtige Weg. Und diesen gehen wir aus Überzeugung mit“, so Polizeipräsident Franz Semling.

Die Polizei werde bei Nichteinhalten der Auflagen und Beschränkungen von den rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch machen. Je nach Fall können Verstöße als Ordnungswidrigkeit oder Straftat geahndet werden. Empfindliche Geldtrafen bis hin zu Freiheitsstrafen sind möglich. Polizeipräsident Franz Semling:

„Corona-Partys oder sonstige Zusammenkünfte gefährden die Gesundheit aller Mitbürgerinnen und Bürger. Wir appellieren an die Vernunft jedes Einzelnen und werden überall dort, wo mit dem Leben anderer Menschen gespielt wird, konsequent einschreiten.“ Bei der Durchsetzung der Verordnung werde man zudem eng mit dem Kommunalen Vollzugsdienst der Stadt zusammenarbeiten.

OB Martin Horn: „Jetzt sind wir alle gefragt: Wenn Freiburg zusammenhält und wir das öffentliche Leben für einige Zeit runterfahren, dann haben wir die Chance, die Ausbreitung effektiv einzudämmen. Aber klar ist: Das schaffen wir nur gemeinsam, wenn alle mitziehen. Eine besondere Rolle spielen dabei die Einsatzkräfte der Polizei. Deshalb von meiner Seite und im Namen aller Freiburgerinnen und Freiburger ein ganz großes Dankeschön an alle, die zurzeit im Dienst der Allgemeinheit unterwegs sind.“

Polizeipräsident Franz Semling betonte auch, dass das Virus vor der Polizei nicht Halt mache: „Die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger sind uns bewusst, gleichzeitig haben wir auch die Gesundheit unsere Kolleginnen und Kollegen im Blick. Oberste Priorität hat daher auch die Minimierung des Ansteckungsrisikos innerhalb der Polizeiorganisation.“ Soziale Kontakte zwischen Kolleginnen und Kollegen würden daher so weit wie möglich reduziert. Mit flexibilisierten Arbeitszeiten, mobilem Arbeiten und einem abgestimmten Schichtkonzept auf den Revieren werde der Ansteckungsgefahr auch organisatorisch entgegengetreten.

Um das Risiko weiter zu minimieren, sollen die Bürgerinnen und Bürger zudem aktiv von der Möglichkeit Gebrauch machen, die Polizei über die Internet-Wache

(http://www.polizei-bw.de/internetwache_formular) zu kontaktieren. Hier können der Polizei Mitteilungen, Hinweise und Anzeigen zu Straftaten übermittelt werden, die kein sofortiges Einschreiten der Polizei erfordern. Zwingend notwendige Besuche bei den Polizeidienststellen sollen vorab telefonisch bei den jeweiligen Polizeirevieren / Polizeiposten angekündigt werden.

Die Polizei bittet ausdrücklich darum, allgemeine Fragen zur Verfügung der Stadt Freiburg und zum Thema Corona nicht an den Notruf der Polizei zu richten. Das Gesundheitsamt des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald hat für alle Fragen zum Corona-Virus eine Telefon-Hotline eingerichtet: 0761 21 87 3003 (8-16 Uhr). Das Bürgertelefon der Stadt Freiburg ist erreichbar unter 115.

Wyhl: Wohnhausvollbrand

Freiburg – Wyhl: Am Nachmittag des Donnerstages, 19.03.2020, brannte ein Wohnhaus in der Heerstraße in Wyhl. Der Grund des Brandes ist derzeit noch nicht geklärt, er könnte von einem Schwedenofen ausgegangen sein. Die FFW Wyhl war bis in den späten Abend mit Löscharbeiten beschäftigt. Ebenso war die FFW Endingen vor Ort. Der Schaden am Wohnhaus wird auf eine hohe 5-stellige Summe geschätzt.

Der kleine Altbau bleibt bis auf Weiteres unbewohnbar. Der Hausbesitzer wurde mit leichten Verletzungen in einem Krankenhaus behandelt.

Müllheim: Einbrecher festgenommen

Freiburg: In der Nacht von Donnerstag, 19.03.2020, auf Freitag, 20.03.2020, wurden ein Jugendlicher und ein Heranwachsender bei einem mutmaßlichen Einbruch in eine Bäckerei am Müllheimer Bahnhof erwischt. Nach derzeitigen Kenntnisstand sollen sich die 17- und 19-jährigen Herren über das Aufdrücken eines Fensters Zutritt zur Bäckerei verschafft haben.

Die Polizei wurde um 00:37 Uhr durch eine Sicherheitsfirma über eine Alarmauslösung informiert und konnte die beiden Beschuldigten in der Bäckerei feststellen. Sie ließen sich widerstandlos festnehmen. Der Diebstahlsschaden liegt nach derzeitigen Informationen im dreistelligen Eurobereich. Ob die mutmaßlichen Täter auch für weitere Backerei-Einbrüche verantwortlich sind wird derzeit ermittelt.

(Quelle: Polizeipräsidium Freiburg)

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