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Investieren oder sparen?
Vereinbart man heute einen Termin mit seinem Bankberater, so wird dieser, sofern er es gut mit seinem Kunden meint, vom Sparbuch abraten. Denn der Zinssatz liegt in der Regel bei 0,0125 Prozent – das heißt, es gibt de facto keinen Grund mehr, ein Sparbuch zu eröffnen. Denn berücksichtigt man die Inflation, so tritt ein realer Geldwertverlust ein. Man könnte – natürlich überspitzt – die Situation derart beschreiben: 100 Euro, die im Januar auf das Sparbuch kommen, sind im Dezember auf 95 Euro geschrumpft.
Doch gibt es eine Alternative? Ja. Jedoch nur, wenn man auch bereit ist, ein gewisses Risiko einzugehen.
Sicherheitsorientierte Sparer und Anleger brauchen jetzt einen Plan B
Die Europäische Zentralbank – die EZB – hat sich für eine radikale Nullzinspolitik entschieden. Das bedeutet, der europäische Leitzinssatz beträgt 0,0 Prozent. Und es gibt keine Anzeichen, dass es hier bald zu einer Änderung kommen wird. Experten glauben sogar, dass die Möglichkeit besteht, dass der Leitzinssatz noch in den nächsten Jahren auf diesem Niveau bleiben wird.
Eine freudige Nachricht für Kreditnehmer, jedoch keine gute Nachricht für Sparer. Denn das heißt, dass die klassischen Sparprodukte weiterhin unattraktiv bleiben. Wer also Geld auf die Seite legen will, der braucht einen Plan B.
Wie gefährlich ist der Aktienmarkt wirklich?
Der Plan B könnte beispielsweise Aktienmarkt lauten. Doch wie soll man sein Geld in Aktien anlegen? Vor allem werden sich hier sicherheitsorientierte Anleger die Frage stellen, ob es nicht gefährlich ist, sein Geld in Aktiengesellschaften zu investieren. Schlussendlich wurde das auch jahrelang so verkauft. Aktien sind gefährlich, Sparbücher hingegen die sichere wie gewinnbringende Variante.
Doch der Aktienmarkt war nie so gefährlich, wie er lange Zeit verkauft wurde. Natürlich sind Verluste möglich. Jedoch kann das Risiko reduziert werden. Das Zauberwort lautet Diversifikation. Das heißt, man investiert in unterschiedliche Aktiengesellschaften, die sich in verschiedenen Branchen und Ländern befinden. Wichtig ist, einfach nie das gesamte Ersparte auf eine Karte zu setzen. Denn investiert man sein gesamtes Vermögen in die Technologiebranche, kann eine Krise im Technologiesektor für ein Beben am Aktienmarkt sorgen, sodass die Technologie-Aktien herbe Verluste erleben. Hat man hingegen sein Geld in Technologie-Aktien, in den Immobilien- wie Automobilmarkt und auch in den Bereich Nachhaltigkeit gesteckt, so ist es nur ein geringer Teil, der ein Minus schreibt. Mitunter „spürt“ man das Beben gar nicht, weil die anderen Branchen starke Kurssteigerungen verbuchen konnten.
Tipp: Börsengehandelte Indexfonds
Man kann sich selbst ein paar Aktiengesellschaften aussuchen und dann investieren, kann aber auch einen Blick auf Fonds werfen. Hier gibt es zwei Arten: Den aktiv gemanagten Fonds sowie den börsengehandelten Indexfonds (ETF) – letztlich kann in beiden Fällen ein hoher Gewinn verzeichnet werden, wobei es doch einen wesentlichen Unterschied gibt, der unbedingt Berücksichtigung finden muss.
Bei einem aktiv gemanagten Fonds gibt es einen im Hintergrund agierenden Fondsmanager. Dieser arbeitet am maximalen Gewinn. Jedoch arbeitet der Fondsmanager nicht kostenlos – seine Tätigkeit kostet natürlich Geld. Und das schmälert letztlich die Rendite.
Anders hingegen, wenn man sich für den börsengehandelten Indexfonds entscheidet. Hier gibt es keinen Manager, da ein Index nachgebildet wird. Entscheidet man sich für einen DAX ETF, so geht es um die 30 im DAX befindlichen Unternehmen – steigen die im DAX notierten Aktiengesellschaften, so steigt auch der Wert des Fonds.
Börsengehandelte Indexfonds können sicherheitsorientierten Anlegern empfohlen werden, die mitunter auch nur wenig Geld investieren wollen. Mit 50 Euro/Monat kann man hier einen Sparplan erstellen, der letztlich für ein paar Jahre bespart werden sollte, um so den Cost Average-Effekt zu erzielen.