Freiburg: Polizeiliche Kriminalstatistik 2015

Polizeibericht für Freiburg
aktuelle Polizeimeldungen für Freiburg - Symbolbild: Polizei

Polizeiliche Kriminalstatistik 2015 für den Präsidiumsbereich & Stadtkreis Freiburg & Breisgau-Hochschwarzwald

Polizeipräsidium Freiburg – Gesamtübersicht

Mit den Landkreisen Stadtkreis Freiburg, Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut.

  • Zunahme registrierter Straftaten
  • Zunahme der Kriminalität nichtdeutscher Tatverdächtiger
  • Rückgang der Wohnungseinbrüche

Das Polizeipräsidium Freiburg ist für gut eine Million Einwohner zuständig. Die Häufigkeitszahl (HZ) des Polizeipräsidiums Freiburg ist mit 7.502 nach wie vor die zweithöchste HZ der Polizeipräsidien in Baden-Württemberg. Die höchste HZ in Baden-Württemberg weist das Polizeipräsidium Stuttgart mit 10.850 auf, die niedrigste HZ das Polizeipräsidium Tuttlingen mit 4.074.

Zunahme registrierter Straftaten: Die registrierten Straftaten im gesamten Dienstbereich des Polizeipräsidiums Freiburg haben um 3.057 Fälle (+4,1 %) im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Insgesamt wurden 76.790 Straftaten im Jahr 2015 registriert. Im Vergleichszeitraum der letzten zehn Jahre beträgt die durchschnittliche Anzahl der Fälle 73.398. Ohne die Einflüsse der Flüchtlingsströme und die damit einhergehenden festgestellten spezifischen Verstöße gegen das Aufenthalts- beziehungsweise Asylverfahrensgesetz mit einer Zunahme von 1.172 Straftaten würde der Anstieg bei 1,7 Prozent liegen. Von den im Vergleich zum Vorjahr 3.057 mehr erfassten Fällen haben Bundespolizei und Zoll im Jahr 2015 insgesamt 1.221 Delikte mehr bearbeitet. Die  Aufklärungsquote ist um 3,2 Prozentpunkte auf 61,2 % gestiegen. Im gesamten Land Baden-Württemberg liegt die Aufklärungsquote bei 60,1 %.

  • Im Jahr 2015 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg 30 Straftaten gegen das Leben verübt, das sind drei Taten mehr als im Jahr 2014.
  • Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben sich um 59 Fälle (-11,1 %) auf 472 Fälle reduziert.
  • Bei den Rohheitsdelikten und den Delikten gegen die persönliche Freiheit ist eine Zunahme um 105 Fälle (+1,2 %) zu verzeichnen.
  • Die Körperverletzungsdelikte sind um 172 Fälle gestiegen.
  • Die Fallzahlen im Bereich des einfachen Diebstahls sind um 233 Fälle (-1,4 %) und im
  • Bereich des schweren Diebstahls um 741 Fälle (-6,3 %) gesunken.

Allein beim Wohnungseinbruch ist ein Rückgang um 406 Fälle zu vermelden. Mit Ausnahme des Landkreises Lörrach sind in allen anderen Kreisen die Zahlen zum Teil enorm zurückgegangen. Beim schweren Diebstahl aus Dienst- und Büroräumen beträgt der Rückgang 200 Fälle und bei den Gaststätteneinbrüchen 98 Fälle. Durch einen weiteren Anstieg der Fälle des klassischen Kontrolldeliktes Erschleichen von Leistungen („Schwarzfahren“) um 1.222 Fälle (+28,2 %) ist auch die erneute Zunahme der Fallzahlen bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten um 1.785 Fälle (+12,7 %) im Wesentlichen zu erklären. Bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches nach dem erfreulichen Rückgang des vergangenen Jahres, ist in 2015 ein Anstieg um 323 Fälle (+2,4 %) zu notieren. Gestiegen sind hier insbesondere die Fälle von Hausfriedensbruch (+212 Fälle) und Beleidigung (+65 Fälle).

Die Zahlen bei der Rauschgiftkriminalität sind um 30 Fälle auf insgesamt 5.071 zurückgegangen (-0,6 %). Einen Zuwachs um 1.874 Fälle gab es bei den strafrechtlichen Nebengesetzen, hier insbesondere bei den Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz/ Asylverfahrensgesetz um 1.885 (+64,4 %). Bei den ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 8,3 % (+2.495) auf insgesamt 32.393 ermittelte Tatverdächtige festzustellen.

  • Darunter befinden sich 8.419 im Alter unter 21 Jahren (2014: 7.424).
  • Der Anteil der männlichen Tatverdächtigen beträgt 78 % (2014: 77,2%).
  • 87,2 % der ermittelten Tatverdächtigen handelten alleine (2014: 87,0 %).
  • 42,4 % der Tatverdächtigen waren bereits kriminalpolizeilich bekannt (2014: 44,6 %).
  • Unter Alkoholeinfluss standen im Präsidiumsbereich bei Tatbegehung 10,9 % (2014: 12,1 %).
  • Der Ausländeranteil betrug präsidiumsweit 44,2 % (2014: 38,8 %),
  • wovon wiederum 34,0 % einen Wohnsitz im Ausland haben (2014: 38,7).

Zunahme der Kriminalität nichtdeutscher Tatverdächtiger: Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz sind in 3.908 Fällen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt worden.  In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt. Dies bedeutet eine Zunahme von 1.561 Fällen gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von 66,5 % entspricht.

Der Anteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung an den 3.908 durch Asylbewerber/Flüchtlinge begangenen Straftaten liegt bei 0,51 %, bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten hingegen bei 32,8 %. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte (1.282 Fälle, an denen mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt war) sind bei den Flüchtlingen mehr Tatverdächtige registriert als tatverdächtige Ausländer im Bereich des sonstigen legalen Aufenthaltes. Grund hierfür sind im Bereich der Flüchtlinge die „Schwarzfahrer“. Beim einfachen Diebstahl (941 geklärte Fälle, an denen mindestens ein Asylbewerber/Flüchtling beteiligt war) liegt der Anteil bei 24,1 % – dafür verantwortlich ist im Wesentlichen der Ladendiebstahl mit 16,1 %. Bei den Rohheitsdelikten (637 geklärte Fälle mit Flüchtlingen) beträgt der entsprechende Anteil 16,3 %. Davon wurde mit 44,3 % fast die Hälfte in Asylunterkünften registriert.

Rückgang der Gewaltkriminalität: Der Begriff der Gewaltkriminalität umfasst die Straftaten Mord, Totschlag, Kindstötung, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, Vergiftung, erpresserischer Menschenraub sowie Geiselnahme. Bei der Gewaltkriminalität wurden insgesamt  1.976 Fälle registriert (2014: 2.028 Fälle). Dies bedeutet einen Rückgang um 2,6 % (-52 Fälle) gegenüber dem Vorjahr. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt hier bei 2.142 Fällen. Die Entwicklung der Gewaltkriminalität hängt wesentlich von der Fallzahlenentwicklung der gefährlichen und schweren Körperverletzung. Ihr Anteil an der Gewaltkriminalität liegt im Jahr 2015 im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg bei 75,5 % (2014: 75,3 %).

Rückgang der Wohnungseinbrüche: Erfreuliche Zahlen beim Wohnungseinbruch in der Gesamtbetrachtung. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 1.241 Einbrüche in Wohnungen polizeilich aufgenommen und registriert, was einem erfreulichen Rückgang von 24,7 % entspricht. Dieser Wert liegt zwar noch über dem aktuellen Zehn-Jahres-Schnitt von 1.061 Fällen, bedeutet aber gegenüber dem Höchststand aus dem vergangenen Jahr eine Reduzierung um insgesamt 406 Fälle. Neben der Senkung der Fallzahlen gibt es auch bei der Aufklärungsquote Positives zu vermelden. Sie konnte im Land erneut gesteigert werden – im Jahre 2015 auf 17,3 % gegenüber 14 % im Jahre 2014. Im Präsidiumsbereich liegt sie bei 20,5 % gegenüber 14,6 % im Vorjahr.

Die Tatorte beim Wohnungseinbruch befinden sich häufig in einer aus Tätersicht „strategisch günstigen Lage“. Auffällig sind gute bzw. in der Nähe der Tatorte liegende Verkehrsanbindungen zu Bundesautobahnen und Bundesstraßen. Die oftmals gewerbsmäßig handelnden und bandenmäßig organisierten Täter konzentrieren sich auf leicht und unauffällig transportierbare Wertgegenstände wie beispielsweise Bargeld, Schmuck, Armbanduhren und Laptops. Im Jahr 2015 entstand durch den Wohnungseinbruch im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg ein Schaden von 3.491.277 Euro – im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 317.978 Euro. Der durch den Einbruch entstandene Sachschaden ist darin nicht erfasst.

Auch die Präventionsarbeit ist ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Bekämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. Durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Freiburg wurden 2.136 sicherungstechnische Beratungen durchgeführt (2014: 2.043). Auf Messen, Ausstellungen und im Rahmen von Präventionsveranstaltungen wurden 36 Vorträge zum Thema Einbruchschutz durch polizeiliche Experten angeboten (2014: 35). Der Anteil der Wohnungseinbrüche, die aufgrund der immer mehr verbreiteten und besseren Sicherheitseinrichtungen im Versuchsstadium bleiben, wird feststellbar größer.

Stadtkreis Freiburg

  • Zunahme der Gewaltkriminalität
  • Anstieg der nichtdeutschen Tatverdächtigen
  • Anstieg bei den Raubdelikten
  • Rückgang beim Wohnungseinbruch

Die Häufigkeitszahl der Stadt Freiburg beträgt 13.296 im Jahr 2015. Damit ist Freiburg weiterhin in diesem Fall unrühmlicher Tabellenführer bei den Häufigkeitszahlen vor den Städten Mannheim (11.654), Karlsruhe (11.106) und Stuttgart (10.850). Die registrierten Straftaten im Stadtkreis Freiburg sind auf 29.545 Fälle gestiegen (2014: 27.297). Das bedeutet eine Zunahme von 2.248 Fällen. Der Zehn-Jahres-Durchschnitt beträgt 26.599 Delikte. Ohne die Einflüsse der Flüchtlingsströme und den damit einhergehenden festgestellten spezifischen Verstößen gegen das Aufenthalts- beziehungsweise Asylverfahrensgesetz würde die Zunahme bei 1.697 Straftaten liegen. Von den 2.248 mehr erfassten Fällen haben die Bundespolizei und der Zoll im Jahr 2015 80 Delikte mehr bearbeitet. Die Aufklärungsquote konnte um erfreuliche 5,8 Prozentpunkte auf 60,3 % gesteigert werden (2014: 54,5 %) – dies bedeutet den Höchstwert in den vergangenen zehn Jahren, der bis dato bei 59,4 % im Jahre 2010 lag.

Zunahme der Gewaltkriminalität: Die Gewaltkriminalität ist um 52 Fälle (+5,7 %) auf 958 Fälle gestiegen. Dies resultiert insbesondere aus der Zunahme beim Raub (+16 Fälle) und bei der Körperverletzung (+ 45 Fälle). Damit liegt der Stadtkreis über dem für ihn ausgewiesenen 10-Jahres-Schnitt, der aktuell bei 918 Fällen steht. Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen bei der Gewaltkriminalität im Stadtkreis ist ebenfalls gestiegen, nämlich um 22 auf insgesamt 794 Tatverdächtige. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 31,4 %. Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind um acht Fälle (-6,1 %) auf 124 Fälle erneut gesunken. Dahingegen ist bei den einfachen Diebstahlsdelikten eine Steigerung um 230 Fälle (+3,3 %) auf 7.158 Fälle zu verzeichnen. Beim schweren Diebstahls gibt es einen Rückgang um 362 Fälle (-7,5%) auf nunmehr 4.435 Fälle.

Rückgang beim Wohnungseinbruch: Die Zahl der Wohnungseinbrüche hat um 92 Fälle abgenommen – ebenfalls zurückgegangen sind die Zahlen beim schweren Diebstahl von Krafträdern/Mopeds (-155 Fälle), Fahrrädern (-78 Fälle) und  bei den Einbrüchen in Gaststätte/Hotel (-25 Fälle). Bei den sonstigen Straftatbeständen des Strafgesetzbuches ist eine Zunahme um 193 Fälle (+4,5 %) auf 4.457 Fälle festzustellen. Dies bedingt sich vor allem durch einen Zuwachs der Delikte Beleidigung und Hausfriedensbruch. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte haben um 1.127 Delikte (+20,7 %) auf 6.573 zugenommen, wobei hier insbesondere der starke Zuwachs des Deliktes „Erschleichen  von Leistungen“ („Schwarzfahren“) ursächlich ist.

Die Zahlen der Rauschgiftkriminalität sind um 14,3 % auf insgesamt 1.780 Fälle gestiegen. Bei den Zahlen der Verstöße gegen strafrechtliche Nebengesetze findet sich ebenso ein Anstieg: Allein bei den Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz bzw. das Asylverfahrensgesetz ist ein Anstieg um 551 (+99,8 %) Fälle zu verzeichnen.

Anstieg bei den Raubdelikten: Erwartungsgemäß ist die Freiburger Altstadt auch im Jahre 2015 mit Abstand der von Kriminalität am meisten belastete Stadtteil (7.202 Fälle), gefolgt von Haslach (2.928), Stühlinger (2.701) und der Wiehre (2.161). Als wesentliche Zunahme-Bereiche sind hier die Rohheitsdelikte mit einer Steigerung um 10,6 % auf 1.109 Fälle und die Vermögens- und Fälschungsdelikte um 39,1 % auf 1.456 Fälle nennenswert. Die Aufklärungsquoten liegen hier bei 77,1 % (Rohheitsdelikte) bzw. 82,8 % (Vermögen). Zugenommen haben auch die Rohheitsdelikte in Haslach (+44,1 %) und Betzenhausen (37,8 %), wobei im Stühlinger besonders die Vermögensdelikte (vor allem „Schwarzfahren“) stark angestiegen sind (675 Fälle – Zunahme um 43,9 %).

Anstieg der nichtdeutschen Tatverdächtigen: Am Standort der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle (BEA) in Haslach-Schildacker sind zum Teil enorme Anstiege zu verzeichnen. Bei den Körperverletzungen stiegen die Fälle von 25 auf 96, wobei über die Hälfte dieser Straftaten (50) in der Asylunterkunft registriert wurden. Beim sog. „Schwarzfahren“ stieg die Zahl von 25 auf 51 Fälle, beim Ladendiebstahl von 24 auf 41 Fälle und bei den Verstößen gegen das Aufenthalts- bzw. Asylverfahrensgesetz von 11 auf 100 Fälle.

Die Anzahl der im Stadtkreis Freiburg ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr um 17,3 % auf insgesamt 11.815 angestiegen (+1.739). Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen beträgt dabei 43,7 % (2014: 38 %). Bereits kriminalpolizeilich bekannt waren von allen Tatverdächtigen im Stadtkreis gut die Hälfte, nämlich 51,2 % (Vorjahr: 53,4 %). Der Anteil an männlichen Tatverdächtigen liegt hier bei 76,9 %. In einem Ranking nach Deliktsbereichen ist erkennbar, dass sowohl bei den Flüchtlingen als auch bei den Ausländern mit legalem Aufenthalt das „Schwarzfahren“ an Nummer 1 steht (37,1 % bei Flüchtlingen und 35,3 % bei den anderen), gefolgt vom einfachen Diebstahl (21,1 % bei Flüchtlingen und 17,9 % bei den anderen), dabei insbesondere der Ladendiebstahl.

Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz/Asylverfahrensgesetz sind in 2.150 Fälle Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt worden. In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber beteiligt. Dies bedeutet eine Zunahme von 1039 Fällen gegenüber dem Vorjahr, was einer Steigerung von 93,5 % entspricht.

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

  • Rückgang der Straftaten
  • Rückgang bei der Gewaltkriminalität und beim Raub
  • Rückgang beim Wohnungseinbruch und Diebstahl
  • Rückgang der Sexualdelikte

Die Häufigkeitszahl für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald beträgt 4.988. Auf 100.000 Einwohner entfallen somit rein statistisch 4.988 Straftaten. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 5.311.

Rückgang der Straftaten: Die registrierten Straftaten im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind um 678 Fälle (- 5,1 %) auf 12.606 Fälle zurückgegangen. Ohne die Einflüsse der Flüchtlingsströme würde der Rückgang bei 889 Straftaten bzw. 6,8 % liegen. Der Zehn-Jahres-Schnitt liegt bei 13.086 Delikten. Die Aufklärungsquote konnte um 4,2 Prozentpunkte auf 56,6 % gesteigert werden.

Rückgang bei der ewaltkriminalität und beim Raub: Die Gewaltkriminalität ist im Jahr 2015 um 19 Fälle (-7,0 %) auf 253 gesunken. Die Raubdelikte sind weiter gesunken und weisen nun 41 Fälle auf (Vorjahr 47). Bei den Rohheitsdelikten ist ein Rückgang um 47 Fälle (- 2,7 %) auf 1.667 Fälle und eine Abnahme der Körperverletzungsdelikte um 22 Fälle zu verzeichnen.

Rückgang beim Wohnungseinbruch und Diebstahl: Bei den Diebstahlsdelikten insgesamt, bei einem Anteil von über 34 % an der Gesamtkriminalität, ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen. Er beträgt beim einfachen Diebstahl 212 Fälle weniger, was 8,6 Prozentpunkten entspricht. Die absolute Zahl beträgt hier nun 2.262. Beim schweren Diebstahl sind die Zahlen ebenso rückläufig. 475 Fälle weniger entsprechen hier 18,8 % bei einer absoluten Fallzahl von 2.052. Erfreulich auch hier der bemerkenswerte Rückgang der Wohnungseinbrüche um 226 Fälle (-41,9%) auf nunmehr 313 Fälle.

Rückgang der Sexualdelikte: Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben um 22 Fälle (-22,9 %) auf 74 Fälle abgenommen. Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ebenfalls zurückgegangen, und zwar insgesamt für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald um 4,3 % auf jetzt 2.593 Fälle.

Die Zahl der sonstigen Straftatbestände des Strafgesetzbuches ist nur leicht gesunken und bewegt sich mit insgesamt 2.551 Fällen etwa auf dem Niveau des Jahres 2014. Im Bereich der Rauschgiftkriminalität bewegt sich der Rückgang ebenfalls unter der 2%-Grenze, wobei 14 Fälle weniger zu bearbeiten waren als im Vorjahr.

Die Anzahl der im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr um 2,8 % auf insgesamt 5.610 angestiegen. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen beträgt dabei 36,6 % (2014: 35,5 %). Bereits kriminalpolizeilich bekannt waren von allen Tatverdächtigen 45 % (Vorjahr: 46,1 %). Der Anteil an männlichen Tatverdächtigen liegt hier bei 77,8 %.

Der statistisch belegbare Schwerpunkt bei der Betrachtung der Deliktsbereiche liegt bei den Flüchtlingen neben den Vermögens- und Fälschungsdelikten (Stichwort „Schwarzfahren“) bei den Rohheitsdelikten/Körperverletzung und beim Ladendiebstahl. In all den genannten Bereichen weisen die Flüchtlinge bei gleicher Schwerpunktlage mehr prozentuale Anteile auf, als Ausländer mit legalem Aufenthalt. Ohne Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz wurden in 471 Fällen Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt. In diesen Fällen ist jeweils mindestens ein Asylbewerber beteiligt. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 375, was einer Steigerung von 25,6, % entspricht.

Informationen zur Methodik und Besonderheiten der Erhebung der Polizeilichen Kriminalstatistik

Hinweis: Das Polizeipräsidium Freiburg ist für die Wahrnehmung polizeilicher Aufgaben für den Stadtkreis Freiburg und die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut zuständig. Am Dienstag, 05. April 2016, präsentierte Polizeipräsident Bernhard Rotzinger gemeinsam mit dem Leiter des Führungs- und Einsatzstabes, Polizeivizepräsident Alfred Oschwald, dem Leiter der Kriminalpolizeidirektion Freiburg, Leitender Kriminaldirektor Peter Egetemaier und dem Leiter der Direktion Polizeireviere, Leitender Polizeidirektor Berthold Fingerlin, die Kriminalitätslage und -entwicklungen des Polizeipräsidiums Freiburg. Zudem wurden die detaillierten Zahlen und Fakten der Polizeilichen Kriminalstatistik für den Stadtkreis Freiburg sowie den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vorgestellt.

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS): In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) werden die von Polizei, Zoll und Bundespolizei bearbeiteten Straftaten – einschließlich der Versuche – nach bundeseinheitlichen Richtlinien erfasst. Nicht enthalten sind Ordnungswidrigkeiten, die sogenannte politisch motivierte Kriminalität und Verkehrsdelikte. Die PKS macht nur Aussagen über bekannt gewordene Straftaten und ermittelte Tatverdächtige. Sie ist somit kein reales Abbild der tatsächlichen Kriminalitätslage, sondern stellt eine stark angenäherte Situation dar. Sie kann keine Aussagen über das Dunkelfeld machen.

Einflussfaktoren wie das Anzeigeverhalten von Bürgern, polizeiliche Kontroll- und Ermittlungstätigkeit, statistische Erfassungsmodalitäten, Änderungen des Strafrechts und Veränderungen des Kriminalitätsgeschehens können sich auf die Entwicklung der Zahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik auswirken. Die Polizeiliche Kriminalstatistik ist eine Ausgangsstatistik, das heißt, die Fälle werden erst nach Abschluss der Ermittlungen, noch vor Abgabe an die Justiz, in die PKS eingestellt. Dabei werden Fälle, deren Tatzeit z. B. 2014 war, jedoch erst 2015 abgeschlossen wurden, für das Jahr 2015 gezählt (Verzerrfaktor). Demgegenüber fehlen die Delikte des Jahres 2015, bei denen die polizeilichen Ermittlungen bis zum Jahresende noch nicht abgeschlossen sind. Grund für die Erstellung der Statistik anhand des Ausgangs ist der Gesichtspunkt der Datengüte.

Häufigkeitszahl: Die Häufigkeitszahl ist die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten, bezogen auf 100.000 Einwohner. Sie drückt damit das Gefährdungsrisiko der Bevölkerung aus, verursacht durch die bekannt gewordene Kriminalität. Die Aussagekraft der Häufigkeitszahl wird dadurch beeinträchtigt, dass nur ein Teil der begangenen Straftaten der Polizei bekannt wird und dass u. a. Touristen und Berufspendler sowie illegale Nichtdeutsche in der Einwohnerzahl nicht enthalten sind, die von ihnen begangenen Straftaten jedoch gezählt werden. Zensus 2011 und die Auswirkungen auf die Polizeiliche

Kriminalstatistik: In Deutschland fand zum Stichtag 9. Mai 2011 der Zensus 2011, eine Bevölkerungs-, Gebäude- und Wohnungszählung, statt. Danach lebten in Baden-Württemberg mit Stand 31. Dezember 2011 knapp 274 000 Menschen weniger als bislang ausgewiesen (-2,5 Prozent). Für die Berechnungen von Häufigkeitszahl und anderer statistischer Größen hat dasStatistische Landesamt nunmehr die auf dem Zensus vom 09. Mai 2011 basierenden Daten übermittelt. Aufgrund dessen ist die Häufigkeitszahl nur eingeschränkt mit den Vorjahren vergleichbar. Die Mitglieder der Kommission Polizeiliche Kriminalstatistik (KPKS) haben sich dafür ausgesprochen, Berechnungen für die Polizeiliche Kriminalstatistik ab dem Berichtsjahr 2013 ausschließlich auf Grundlage des fortgeschriebenen Zensus 2011 vorzunehmen, um eine einheitliche Datengrundlage und damit die bundesweite Vergleichbarkeit der PKS zu gewährleisten.

(Quelle: Polizeipräsidium Freiburg)

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