Freiburg: Mädchen missbraucht von KITA Mitarbeiter

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Mädchen missbraucht in Freiburg - Symbol-Foto: www.polizeiberatung.de

Mann begeht sexuelle Übergriffe – 4 kleine Mädchen betroffen

Freiburg: 15-10.2012

Polizei findet auf dem PC – Filmaufnahmen aus der Kita

Bereits am Freitag, dem 3. August,  wurde die Leitung der städtischen Kita von der Polizei darüber informiert, dass auf dem PC des KITA- Mitarbeiters einschlägiges Filmmatereal, auch aus der KITA sichergestellt werden konnte. 

Zufällig, hatte ein unbeteiligter Dritter, die Videos entdeckt und der Polizei den Hinweis gegeben. Daraufhin, wurde der PC des KITA- Mitarbeiters beschlagnahmt.

Nachdem die Leitung der KITA von der Polizei informiert worden war, wurde der betreffende Mitarbeiter umgehend aus dem Umfeld der Kinder entfernt.

Die Eltern der betroffenen Mädchen und auch alle Eltern der Einrichtung wurden von der Stadt informiert, begleitet und unterstützt.

Bürgermeisterin Stuchlik: >„Wir sind alle vollkommen entsetzt, das hätte nie passieren dürfen! Wir prüfen alle Abläufe und Vorkommnisse eingehend, um zu verhindern, dass dies wieder vorkommen kann.“

„Es ist etwas passiert, was nie hätte passieren dürfen“, mit diesen Worten informierte Bürgermeisterin Gerda Stuchlik heute die Öffentlichkeit darüber, dass es in einer städtischen Kindertagesstätte sexuelle Übergriffe durch einen dort arbeitenden Bürgerarbeiter mittleren Alters gegeben hat.

„Alle, Erzieherinnen und Erzieher, das städtische Amt für Kinder, Jugend und Familie, die Eltern und ich selbst sind zutiefst schockiert, dass so ein Vorfall geschehen konnte. Wir stehen in engen Kontakt mit den betroffenen Eltern, unterstützen sie sowie alle Eltern der Einrichtung, so gut wir es können.

Wir bedauern zutiefst, dass es dazu kommen konnte. Wir sind bereits dabei, gemeinsam mit der Einrichtung, dem Amt und der Polizei, die Vorfälle akribisch aufzuarbeiten. Auch haben wir bereits jetzt und werden das noch weiter tun, Schritte eingeleitet, um Wege zu finden, damit so etwas nicht wieder passieren kann!“ – so die Bürgermeisterin Stuchlik

Der für die Bürgerarbeit und den Mitarbeiter zuständige Verein für Arbeit (VABE), wurde ebenfalls von der Leiterin der KITA umgehend verständigt, so dass der Mann am Montag, dem 6. August, erst gar nicht mehr in der KITA erschien.

Zuerst war der Mann, der seit 2 Jahren in der KITA arbeitete, als Küchenhilfe tätig und seit Anfang des Jahres als Bürgerarbeiter in der Holzwerkstatt.

Wie gesetzlich vorgeschrieben, war der Mann zuvor überprüft worden und es gab keine Beanstandungen in seinem Führungszeugnis. Auch das erweitertes Führungszeugnis, das im November 2011  angefordert wurde, war ohne Beanstandung.

Insgesamt sichtete die Polizei 110 Videos  und informierte die Stadt am 28. September darüber, dass  auf zwei Filmaufnahmen strafrechtlich relevante Inhalte gefunden worden waren und auf zwei weiteren Filmen Vorfälle knapp unterhalb der strafrechtlichen Relevanz.

Betroffen sind insgesamt vier kleine Mädchen. Mitarbeiter derKITA waren nicht gefilmt worden und die Videos wurden auch nicht ins Internet gestellt.

Die Kammera, hatte der KITA-Mitarbeiter  in einem Aktenordner versteckt, welcher unter einem Holzstapel lag, so dass niemandem was aufgefallen war.

Anfang Oktober, wurde von der Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet

Am 5. Oktoberwurde das KITA Team von der Polizei über Details informiert

Die Eltern der betroffenen Mädchen wurden ebenfalls sofort informiert und intensiv psychologisch betreut. Auch die Mädchen selbst sowie je nach Wunsch auch die gesamte Familie wird psychologisch begleitet.

Am letzten Donnerstag fand dann ein Elternabend für alle Eltern statt. Hier informierte die Leiterin des Amts für Kinder, Jugend und Familie, Marianne Haardt, über den Vorfall.

Den Eltern wurde Unterstützung angeboten beim Umgang mit den Geschehnissen, die auch angenommen wurde und regelmäßig statt finden soll.

Ebenfalls ist Haardt laufend mit dem Team der Einrichtung in Gesprächen und sorgte für eine psychologische Beratung.

„Wir begleiten alle, Eltern sowie die Mitarbeitenden im Team weiter intensiv, denn alle stehen ebenso wie wir unter Schock und brauchen Zeit und Unterstützung, um mit dem Geschehenen zurecht zu kommen“, so Haardt.

Zeitgleich zur Aufarbeitung dieses Einzelfalls sind strengere Regeln für den Einsatz von Bürgerarbeitern in städtischen Kitas an alle städtischen Einrichtungen gegangen.

Kein Bürgerarbeiter darf mehr für die direkte Arbeit mit Kindern eingesetzt werden. „Dies ist zunächst mal das Erste, was wir tun konnten. Wir werden uns aber weiter mit dem Thema auseinandersetzen und Verhaltensregeln einziehen, mit denen wir hoffen, einen weiteren Fall verhindern zu können“, erklärte Stuchlik.

Ausdrücklich bedankt sich Stuchlik bei dem bislang noch anonymen Mann, der der Polizei die Existenz der Filme auf dem PC des Bürgerarbeiters mitteilte.

(Quelle: Stadt Freiburg)

3 Kommentare

  1. Es ist ein großes Glück für die betroffenen Kinder und diejenigen, die noch nicht missbraucht wurden, dass der Zeuge gleich zur Polizei gegangen ist.

    Denn die kann und muss sofort einschreiten.

    Wenden sich Mitarbeiter bzw. Eltern dagegen an die Einrichtungen, kommt es immer wieder zu einem Phänomen, dass wir im Zuge der Aufdeckung von institutionellem Missbrauch (Internate, Eliteschulen) kennen gelernt haben: das eigene Wohl, der Ruf der Einrichtung ist den Verantwortlichen wichtiger als die Rettung und der Schutz der Kinder.

    Nach dem Motto: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf und ich will damit nichts zu tun haben“.

    Solche Übergriffe kommen leider häufiger in Einrichtungen für kleine Kinder vor, als man gemeinhin annimmt. Zum Einen weil die Arbeit mit Kindern zu Übergriffen neigende Menschen magisch anzieht, zum Anderen weil der zunehmende Personalmangel und der daraus folgende Einsatz von Menschen, die ihre Arbeit im Zuge öffentlicher Förderung leisten, ein Türöffner ist für Kinderquäler.

    Da die Kinder häufig zu klein sind, um zu berichten, was passiert ist und man ihre Signale leider viel zu oft nicht richtig deutet, bzw. ernst nimmt, wird dieser Missbrauch meist nur durch Zufall entdeckt. Oder von jemandem, der sehr wachsam ist.

    Auch bei ausgebildetem Personal sollte man immer damit rechnen, dass es zu sexualisierten Übergriffen kommt. Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis, regelmäßige Schulung von Personal und Eltern, Supervision und eine erhöhte Wachsamkeit sind eine gute Prophylaxe.

    Das kommt auch denjenigen Kindern zu Gute, die im häuslichen Umfeld missbraucht werden. Und das ist die Mehrheit. Viele davon sind hilflose Klein- und Kleinstkinder.

    Unser Nachwuchs sollte uns Deutschen mindestens so viel Wert sein, wie unsere Autos. Denn im Gegensatz zu Letzteren sind das die, die uns unterstützen können, wenn wir mal alt und gebrechlich sind und Hilfe brauchen.

    Ansonsten müssen wir uns nicht wundern, wenn wir uns im Alter irgendwann in einer Einrichtung wiederfinden, wo das Personal knapp ist und seinen Frust und selbst erlebte Misshandlungen an uns auslässt.

    Angelika Oetken, Berlin-Köpenick, Betroffene sexualisierter Misshandlung in der Kindheit

  2. @ Angelika Öttken,

    dass Sozialhilfskräfte schuld seien, stimmt nicht im Gegenteil in einem anderen furchtbaren Fall von Kindesmisshandlung in einem Kindergarten war es gerade eine Hilfskraft welche den Hinweis der Polizei gab, während die anderen Fachkräfte vertuschen wollten. Es reicht leider keine Qualifikation sondern es kommt auf das Herz an. Aber es ist wirklich schwer das zu erkennen. Es ist traurig was für Bestien es gibt. Wir brauchen für soche Fälle harte Strafen u. nicht nur “ Sie wurde beurlaubt, freigestellt oder entfernt “
    LG Marc ( Papa von 2 Kindern )

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