E-Sport an der Uni – Gamer als Studiengang an Universitäten

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Grafik © Regiorebellen

E-Sport wird jetzt auch an der Uni angeboten!

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Seit den ersten großen E-Sport-Turnieren hat sich viel getan. Die hohen Preisgelder, die am Anfang bei Turnieren wie The International die Aufmerksamkeit der Gamingwelt auf sich gezogen haben, sind inzwischen zur Normalität geworden. Der Aufstieg professioneller E-Sportler ist inzwischen nichts ungewöhnliches und Gamingfans feuern regelmäßig bei riesigen Veranstaltungen ihre Lieblingsteams an.

Investoren und auch das Interesse der Gamer am E-Sport hat dafür gesorgt, dass die Branche ein enormes Wachstum erleben konnte. Auch die Tatsache, dass Zuschauer zum Preisgeld der Events beitragen können, hat Esport zu einer lukrativen Branche gemacht.

Jetzt gibt es auch die Möglichkeit, E-Sport an der Uni zu studieren! Immer mehr Hochschulen bieten einen Studiengang für angehende ESportler an. Weltweit nimmt der Trend bei Studierenden zu. Zum Beispiel gab es in den USA im Sommer 2016 weniger als 10 Hochschulen, die das Studium in diesem Bereich möglich machten. Zwei Jahren später waren es bereits über 60 Einrichtungen, an denen angehende ESportler studieren konnten.

Auch in Deutschland setzte sich der Trend durch und heute gibt es Karrieremöglichkeiten an mehreren Universitäten und Fachhochschulen für Gamingfans, die eine Karriere in dieser Branche anstreben.

Studierende haben nicht nur die Option, spezialisierte Studiengänge zu belegen, sondern es sind auch Vereine entstanden, denen Studenten beitreten können sowie mehrere Kurse, die sie belegen können, um in die Welt des eSports und des Gamings einzutauchen.

Der Aufstieg professioneller ESport-Spieler und -Teams ist also auch in Freiburg möglich, was die Stadt umso spannender macht, denn das bedeutet, dass sich hier eine Gaming-Community bildet, bestehend aus Gamern, die ihre Liebe zu bestimmten Spielen teilen.

Kann E-Sport schon mit anderen Sportarten mithalten?

Lange wurde darüber diskutiert, ob E-Sport eine eigene Sportart ist oder ob es sich dabei um einen Beruf im Bereich Gaming handelt. Viele ESportler bestanden schon früh darauf, dass E-Sport auf jeden Fall offiziell als Sport gewertet werden sollte. Sogar bei Sportwetten kann inzwischen neben Fußball und Basketball auch auf E-Sport gesetzt werden und Las Vegas, das größte Reiseziel für Casino Spiele, veranstaltet in den größten Hotels der Stadt große E-Sport-Events.

Doch so beliebt E-Sport inzwischen auch geworden ist, von offizieller Seite heißt es noch immer, dass es sich dabei um keinen Sport handelt.

Genauer gesagt bemüht sich der E-Sport Bund Deutschland e.V. (ESBD) schon seit Jahren darum, dass der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) E-Sport offiziell anerkennt. Doch bis heute weigert sich der DOSB. Die Gegensätze seien sogar „unüberbrückbar“, laut DOSB.

Das stört allerdings Universitäten und Hochschulen wenig, denn viele bieten inzwischen Studiengänge für die Branche an.

Bachelorstudiengang eSports & Games Management in Freiburg

So wie an der Macromedia Fachhochschule in Freiburg. Hier wird der Bachelorstudiengang „eSports & Games Management“ angeboten. Es kann ein staatlich anerkannter Abschluss erreicht werden und die Dauer des Studiums beträgt 7 Semester (mit Praxis- und Auslandssemester) / 6 Semester (mit Praxissemester).

Beim Studium geht es gezielt um einen Management-Studium, bei dem das Ziel vor allem ist, Teams und Spieler als Manager zu betreuen.

Die Bewerbungsfrist für das Studium liegt beim 15. Februar für das Sommersemester und dem 15. August für das Wintersemester. Um zugelassen werden zu können benötigen Interessierte einen Abitur oder vergleichbaren Abschluss. Die Kosten für das Studium liegen bei 495 € im Monat.

Studierende, die sich für den Studiengang interessieren haben bei der Macromedia Hochschule nicht nur die Möglichkeit, in Freiburg zu studieren, sondern auch in Berlin, München, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg, Köln und Leipzig.

An welchen Unis kann man in Deutschland E-Sport studieren?

An den folgenden Hochschulen werden Studiengänge im Bereich E-Sport angeboten.

Campus M University

In Nürnberg und München gibt es seit dem Wintersemester 2021/2022 einen Bachelor of Arts-Studiengang (6 Semester). Beim Studiengang „Media & Entertainment: Profil E-Sports und Gaming“ werden wichtige Aspekte der Games-Branche erklärt und Studenten lernen etwas über die Spieleentwicklung und den Businessbereich der Branche. Außerdem werden Strategien der Bundesligavereine analysiert, was Studierende auf einen Beruf in der Gamingbranche vorbereiten soll.

Hochschule Mittweida

In Mittweida bietet die staatliche Hochschule den kostenlosen Bachelorstudiengang „Medienmanagement” an, wobei es möglich ist, auch “eSports and Games Marketing” zu studieren. Die Organisation von Turnieren, Game-Design und die Business-Seite von E-Sport wird dabei unter die Lupe genommen. Sogar Rechtliches zum Thema E-Sport wird unterrichtet.

Hochschule für angewandtes Management (HAM)

In Berlin, Hamburg, Ismaning, Unna und Frankfurt kann einen Bachelor of Arts im E-Sportbereich auch an der Hochschule für angewandtes Management (HAM) studieren. Das Studium wird in sieben Semestern absolviert und es gibt die Möglichkeit, ein duales Studium zu absolvieren oder in Voll- oder Teilzeit zu studieren.

Studierende, die sich für E-Sport als Studiengang interessieren, lernen hier unter anderem was es bedeutet, ein Team zu leiten, ein Event zu organisieren, erfahren mehr über neue Innovationen und Fortschritte und erhalten Marketingkenntnisse für den E-Sport-Bereich.

Auch in vielen anderen Universitäten in Europa gibt es die Möglichkeit, E-Sport zu studieren. Dazu gehört zum Beispiel die Staffordshire University London.

E-Sports-Verein Freiburg

Inzwischen hat sich ein Verein aus den besten E-Sportlern der Hochschulen in Freiburg entwickelt. Die Hochschulen in der Uni-Liga werden von acht Spielern vertreten, erklärt uniCROSS der Uni Freiburg. Der Verein organisiert ein League of Legends-Turnier zwischen Spielern aus Universitäten aus ganz Deutschland.

Zu den Vereinen in Freiburg gehört die Rocket League des Freiburg eSports e.V. und ein Counter Strike: Global Offensive Team.

Rund 436 Mio. Zuschauer sehen sich E-Sport-Turniere an

E-Sport liegt nicht nur im Trend, sondern ist auch zu einer großen und ernstzunehmenden Branche geworden.

Laut dem Statistikportal Statista gab es imJahr 2020 rund 436 Millionen Zuschauer weltweit, die E-Sport-Turniere verfolgten. Bis 2024 soll diese Zahl auf über 577 Millionen ansteigen.

Weltweit haben sich E-Sport-Fangemeinschaften gebildet. Auch viele Menschen, die Austragungen nicht direkt zusehen haben eine Vorstellung davon, was E-Sport ist. In Deutschland wissen dies etwa ein Drittel der Einwohner, laut Statista, während 19 Prozent bereits ein Spiel besucht haben. Noch höher liegt die Begeisterung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In der Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen liegt die Zahl bei 44 Prozent, erklärt das Statistikportal.

Die E-Sport-Spiele, die den meisten Menschen bekannt sind, sind unter anderem CS:GO, Dota 2 und League of Legends. 2024 soll das E-Sports-Marktvolumen bei etwa 1,6 Milliarden US-Dollar liegen.

Was die Preisgelder angeht, sind ebenfalls Anstiege zu erwarten. Bisher lag das höchste Preisgeld, das je bei einem E-Sport-Turnier angeboten wurde, bei mehr als 40 Millionen US-Dollar. Das war beim Dota 2-Turnier The International im Jahr 2021.

Vergleich zwischen E-Sport und anderen Sportaustragungen

Laut dem Magazin ESPN sahen sich 27 Millionen Menschen das Meisterschaftsturnier von League of Legends im Jahr 2014 an. DOTA 2 wurde 2014 dagegen von 20 Millionen Zuschauern verfolgt.

Im Vergleich dazu verfolgten 3,4 Millionen Menschen die Fußball-WM im Jahr 2014, auch wenn es sich dabei um Stadionbesucher handelt und nicht um die gesamte Zuschauerzahl, machen die Zahlen deutlich, wie beliebt E-Sport inzwischen geworden ist.

Einen Vorteil, den E-Sport-Austragungen für Zuschauer haben, ist dass es für sie kostenlos ist, die Turniere online zu verfolgen. Es muss also kein TV-Kanal eingeschaltet werden. Dies macht es deutlich einfacher und unkomplizierter für diejenigen, die den besten Teams beim Spielen von Games wie League of Legends zusehen möchten.

Fazit

E-Sport ist eine Branche, die weiterhin stark anwachsen soll und sich auf jeden Fall zu einer festen Branche entwickelt hat, die Millionen von Zuschauern weltweit bei den größten Spielen und Events begeistert. Fans kennen die besten Teams und Spieler und bilden untereinander Fangemeinden.

Gamer treffen sich auf Messen, E-Sport-Gaming-Zentren und an vielen anderen Orten. Viele träumen davon, einmal selbst zum professionellen Spieler aufzusteigen. Doch genauso wie beim Profisport ist es alles andere als leicht, mit den Besten der Besten zu konkurrieren und tatsächlich in ein Team aufgenommen zu werden. Universitäts-Studiengänge machen den Einstieg in die Gamingwelt jedenfalls etwas einfacher.

Sources

https://www.esports.com/de/an-diesen-deutschen-hochschulen-koennt-ihr-einen-esport-studiengang-absolvieren-189846

https://www.staffslondon.ac.uk/course/esports-ba?utm_source=google_search&utm_medium=cpc&utm_campaign=ec_2022_campaigns&utm_content=subject_esports_prospecting&gclid=CjwKCAjwxOCRBhA8EiwA0X8hix5PPnQ40J9hxYYhV2aJEfP45kK1ZQULsCf4HqChu8SkWsJcYVOy0hoCRr8QAvD_BwE

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