Wildernder Hund beschäftigt Polizei in Löffingen

wildernedr hund riss 3 Rehe bei Löffingen die Polizei sucht den Besitzer und Zeugen
Foto: Polizei

Freiburg, Löffingen–Göschweiler, Rötebach und Friedenweiler: Ein wildernder Hund beschäftigt die Ermittler des Polizeipostens Löffingen. Zwischen Ende April und Pfingsten (19. Mai 2013) wurden in Rötebach, Friedenweiler und im Löffinger Ortsteil Göschweiler 3 Rehe gerissen.

Meldung vom 12.6.2013

Zeugenaufruf des Polizeipostens Löffingen;Telefon: 07654 / 921330

Wer erkennt den Hund auf dem Bild?

Ermittlungsansatz dank Lichtbildaufnahme

Durch eine sogenannte Wildkamera, die eigentlich zur Erforschung des Wildverhaltens dient,  gelangten die Ermittler des Polizeipostens Löffingen bei ihren Nachforschungen in den Besitz einer Aufnahme. Zu sehen ist auf dem Bild ein markant aussehender Hund, der sich über einen Riss hermacht (Anmerkung: Bild wurde von der Polizei bearbeitet, der Riss wurde entfernt).

Die Ermittler hoffen, mit Hilfe dieses Bildes den Hundeeigentümer ermitteln zu können. Der Hund hat ein auffälliges Aussehen. Die Läufe, der Kopf und das Schwanzende sind von weißer Farbe.

Wer kennt den Eigentümer des abgebildeten Hundes?

Wer einen Hund solchen Aussehens kennt, setze sich bitte mit dem Polizeiposten Löffingen in Verbindung. Telefon: 07654 / 921330. Hinweise können auch rund um die Uhr an das Polizeirevier Titisee-Neustadt gegeben werden. Telefon: 07651 / 93360. Das sogenannte anonyme Telefon ist ebenfalls geschaltet. Anschlußnummer: 0761 / 41262.

(Quelle: PD Freiburg)

Ist der gesuchte Hund ein Podenco?

Podencos haben einen ausgeprägten Jagdtrieb der gerade von ungeübten Neubesitzern leicht unterschätzt wird. Das Foto zeigt einen Hund, der extrem an einen Podenco Ibicenco Mix erinnert. Es ist mehr als nur wahrscheinlich, dass es sich hier um solch ein Tier handelt.

Diese Hunde führen in Ländern wie Spanien, wo sie als Jagdhunde eingesetzt werden ein meist trostloses und grausames Dasein. Oft werden sie in kleinen Zwingern mit Wasser und Brot oder Essensresten gehalten und kommen nur zur Jagd aus ihren Zwingern.

Wird ein Hund nicht mehr gebraucht weil er zu alt ist oder bei der Jagd nicht so erfolgreich, wird er auf meist grausame Art getötet oder ausgesetzt.

Tierschutzorganisationen versuchen auch immer wieder Podencos aus sogenannten Tötungsstationen, wo viele der ausgesetzten Hunde landen,  zu retten. Manchmal glückt das und die Tiere werden an Tierfreunde auch in Deutschland vermittelt.

Die Hunde die es geschafft haben dem sicheren Tod in Spanien zu entkommen und z.B. in Deutschland ein liebevolles zuhause  finden, erweisen sich als dankbare und sehr liebe und anhängliche Tiere.

Was jedoch viele Besitzer nicht bedenken ist, das diese Hunde eben eigentlich Jagdhunde sind die sich auch keinerlei Schuld bewusst sind, wenn sie ihre Arbeit tun.

Es liegt also EINZIG am Besitzer dem Hund das Jagen abzutrainieren bzw. dem Hund keine Gelegenheit zu bieten – ALLEINE unterwegs zu sein.

Hundebesitzer die feststellen, dass sie das alleine nicht hin bekommen, kann man nur dringendst raten, sich fachmännische Hilfe in Form einer Hundeschule zu suchen.

Auch hier muss man wissen, dass Podencos eine sehr sensible Hundeart sind die keinesfalls massiv trainiert werden sollten. Hier ist Geduld und Konsequenz angesagt. Das Abrufen des Hundes unbedingt im sicheren Gelände immer und immer wieder üben.

Wichtig ist den Hund sobald er auf Abruf kommt – anfangs schon 4 bis ein Meter bevor er beim Besitzer ankommt zu loben. Nur wenn der Hund ganz sicher das Kommen mit dem Lob verbindet, wird er verstehen was man von ihm will.

Um noch mal auf den wildernden Hund zurück zu kommen gilt es zu bedenken, dass es eine Besonderheit des Podencos ist, die Beute lebend zu apportieren. Das wiederum will nun so gar nicht zu dem Vorfall passen und wird von der Polizei auch genau geprüft werden.

Ziel ist es ohnehin einfach zu unterbinden dass weitere Rehe gerissen werden im Idealfall dadurch, dass der Besitzer des Hundes dafür sorgt, dass der Hund nicht mehr alleine auf die Pirsch kann.

Ein unfolgsamer Hund kann für sich selbst und andere zur Gefahr werden

Ob nun Podenco oder nicht, ein Hund der auf Abruf nicht kommt kann für sich selbst und auch für andere zur Gefahr werden. Leider wurden ja schon viele Hunde überfahren, die unkontrolliert auf die Straße liefen und auch Verkehrsteilnehmer die mit Hunden kollidierten oder durch Ausweichmanöver im Anschluss z.B. ins Schleudern geraten sind – wurden verletzt.

Deshalb ist es nicht zuletzt auch zum Schutz des Hundes wichtig – neben einer großen Tierliebe eben auch die Verantwortung zur Erziehung des Hundes zu übernehmen und Sorge dafür zu tragen dass niemand zu Schaden kommt.

Die ganze Geschichtelesen  zu Linus

– dem scheuen Podencomix- Rüden – wie es dazu kam, dass Linus nun im Wald ist…

8 Kommentare

  1. Der Hund ist identifiziert! Er heißt Linus und ist durch meinen Krankenhausaufenthalt in ein TH gekommen und von dort vermittelt worden. Seinen neuen Besitzern entlief er vor 11 Monaten und ist seitdem unterwegs und wird seitdem von mir deutschlandweit gesucht!
    Linus ist ein absoluter Panikhund und man wird ihn wohl nur mit Lebendfalle oder Betäubung einfangen können.
    Ich danke für die ausführliche Rassebeschreibug des Podenco, denn Linus ist ein Podencomischling, Vater war vermutlich ein Pointer. Dass er Rehe reißen könnte erscheint mir sehr unwahrscheinlich, zumal Podencos eher darauf ausgerichtet sind Hasen oder kleine Nager zu bejagen, und wie bereits oben geschrieben, lebend dem Jäger bringen…
    Die Behörden und Tierschutzorganisationen sind verständigt und wir hoffen sehr, dass wir Linus bald unbeschadet wiederbekommen können und er nicht mehr um sein Überleben kämpfen muss.

  2. Muss Dir recht geben Yera, meine findet Rehe zwar auch toll würden die aber nie reissen. Vielleicht hat die vorher schon jemand erlegt und der Hund frisst jetzt aus der not heraus das Wild weil er hunger hat..Hoffe das er schnell eingefangen werden kann bevor jemand auf die Idee kommt zu schiessen………

  3. Ich schliesse mich dem Gesagten an, auch ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass ein kniehoher Podencomischling, wie Linus die Rehe gerissen haben soll, zumal ich auf dem Bild auch kein bisschen Blut an dem Hund erkennen kann. Podis fangen Mäuse, Ratten, Hasen etc.

  4. So, bevor sich das hochschaukelt. Zuerst vorab – wir haben selbst auch einen Podenco-Mix – wobei es eine Hündin ist. Auch sonst habe ich selbst etwa 35 Jahre Hundeerfahrung.

    Vom Prinzip her ist alles richtig was Ihr sagt. Ja Podencos erlegen das Wild normal nicht – wie ja schon beschrieben und – ja normalerweise werden sie zur Jagt auf Hasen und andere kleinere Nager eingesetzt.

    Das ist soweit alles korrekt – auch dass der Hund keine Spuren auf dem Bild aufweist ist korrekt.

    Nur ist es so, dass dieses eine Bild von einem Zeitpunkt stammt – als der Hund zur Beute zurück kehrte.

    Deshalb wurde es vermutlich auch zur Veröffentlichung ausgewählt – schließlich ist auch die Polizei nicht darauf aus – blutverschmierte Hunde zu zeigen.
    Deshalb wurde auch der Fang aus dem Bild entfernt – soviel dazu.

    Man darf jetzt hier auch nicht vergessen, dass Linus sich in einem Ausnahmezustand befindet. Er ist alleine und hat hunger.

    Wem sollte er die Beute auch bringen?

    Außerdem hat er eben hunger – deshalb ist vorerst davon auszugehen – weil es auch wahrscheinlich und plausibel ist, – dass Linus aus purer Not die Beute eben doch reißt und frisst.

    Momentan – gibt es dazu keine weiteren Infos – auch hat Regiorebellen jetzt erst mal keine weiteren Details dazu berichtet – um den Hund zu schützen.

    Ich kann Euch nur versichern, dass gerade alle Institutionen und Personen die in den Fall involviert sind mit Hochdruck daran arbeiten Linus zu helfen und ihn wenn möglich auch bald aus seiner unfreiwilligen Situation, möglichst ohne dass er Schaden nimmt, zu befreien.

    Hier noch eine große Bitte. Momentan soll alles vermieden werden was Linus aufschrecken und weiter treiben könnte.

    Bitte keine Suchaktionen im Wald. Im schlimmsten Fall würde er in ein anderes Jagdrevier laufen wo ein Jäger vielleicht nichts von dem Fall weiß und dann doch noch erschossen werden.

    Wir berichten nach – sobald wir Linus hoffentlich in Sicherheit wissen und hoffen sehr – nichts anderes berichten zu müssen :-)

  5. Hoffentlich bekommst Du Deinen Linus bald wieder zurück ungeschadet, Yera. Ich kann zu meinem Podenco nur sagen, dass er auch schon einem Reh nach ist, zum Glück war dieses aber flinker unterwegs. Ich wüsste nicht ob mein Hündchen nicht doch was gemacht hätte.

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