Waldkirch – Kollnau: Drogenrazzia im AJZ – erschreckende Bilanz

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Drogenrazzia in Kollnau: Symbolbild: Polizei -Spürhund - Bild © Regiorebellen

Waldkirch-Kollnau: Joints, Marihuanapäckchen, Amphetamin & Kokain. Nach Durchsuchung des Autonomen Jugendzentrums (AJZ): Neuanfang im Jugendzentrum Kollnau notwendig.

Zahlreiche Drogen aufgefunden

8.11.2017 – Waldkirch-Kollnau: Gemeinsame Pressemitteilung der Großen Kreisstadt Waldkirch und des Polizeipräsidiums Freiburg: Polizei und Stadt geben Details zur Durchsuchungsaktion in der Nacht zum 1.11.2017 und zur Zukunft des AJZ Kollnau bekannt. Die Ursprungsmeldung vom 1.11.2017, 05.45 Uhr, ist angeschlossen.

Seit einigen Wochen hatte die Polizei einen sprunghaften Anstieg von Ordnungsstörungen aber auch von Straftaten im Zusammenhang mit dem AJZ (Autonomen Jugendzentrum) Kollnau festgestellt. Die Palette reichte von teilweise erheblichen nächtlichen Ruhestörungen über Sachbeschädigungen, bis zu Betäubungsmitteldelikten und gar einem Raubdelikt. Insbesondere die Häufung der Drogendelikte bereitete der Polizei mit Blick auf das jugendliche Alter der AJZ-Besucher Sorge.

Nach größeren Veranstaltungen wurden sogar im Außenbereich des Gebäudes weggeworfene oder verlorene Drogen und  Drogenutensilien in größere Anzahl aufgefunden – was auf regen Konsum innerhalb der Räumlichkeiten hindeutete. Bei Kontrollen von an- oder abreisenden Besuchern konnten mehrfach Betäubungsmittel aufgefunden und beschlagnahmt werden, zudem mussten auch Verfahren wegen der Teilnahmen am Straßenverkehr unter aktueller Drogenbeeinflussung eingeleitet werden.

Mit einem großen Aufgebot an Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei (Polizeipräsidium Einsatz) aus Bruchsal und Umkirch, der Kriminalpolizei, dem benachbarten Polizeirevier Emmendingen und zwei Rauschgiftspürhunden führte die Polizei deshalb in der Nacht auf den 1. November eine umfassende Kontrolle aller Besucher einer angekündigten Halloween-Party im AJZ durch. Nachdem gegen 01:20 Uhr Polizeikräfte die Räumlichkeiten abgesperrt hatten, wurden alle Personen nacheinander einzeln nach draußen geführt, kontrolliert, durchsucht und die Personalien festgestellt. Da sich auch Minderjährige dort aufhielten, wurden in einigen Fällen anschließend deren Eltern informiert, im Einzelfall die Jugendlichen vorsorglich diesen auch direkt überstellt.

„Die Bilanz der Kontrolle ist leider ernüchternd und erschreckend“, fasste der Chef der Waldkircher Polizei, Polizeioberrat Uli Hildenbrand, zusammen, der auch den Einsatz in der Nacht geleitet hatte. Insgesamt wurden 70 Personen, darunter auch zahlreiche Jugendliche, kontrolliert, bei 20 Personen konnten Betäubungsmittel aufgefunden werden. Neben Joints und Marihuanapäckchen waren auch weitere Drogen, wie etwa Amphetamin und Kokain unter den beschlagnahmten Gegenständen. Zudem lagen noch zahlreiche Drogen und Drogenutensilien auf dem Boden, die offenbar von ihren Besitzern beim Erkennen der Polizeibeamten weggeworfen worden waren.

Aufgefundene typische Verpackungsmaterialien, größere Bargeldbeträge und eine Feinwaage deuten darauf hin, dass auch Dealer die Veranstaltung für ihre Geschäfte missbraucht hatten. Dies bestätigten erste Aussagen einiger Besucher. Demnach sei es offenbar ein Leichtes gewesen, innerhalb der AJZ-Räumlichkeiten die verbotenen Substanzen zu kaufen. Dies ist auch Gegenstand der weiteren Ermittlungen.

Auffällig war, dass sich unter den Besuchern zahlreiche Auswärtige befanden, die aus dem Raum Freiburg, Müllheim und sogar Lörrach angefahren waren. Es lässt sich der Eindruck nicht vermeiden, dass die Räumlichkeiten für Drogenpartys mit überregionaler Anziehung missbraucht wurden. Dieser Entwicklung werden Stadt und Polizei auch weiterhin entschieden entgegentreten.

Zwischenzeitlich hat der Vorstand des AJZ der Stadt mitgeteilt, dass die Einrichtung bis auf weiteres geschlossen bleibt. In den kommenden Wochen wird es ein Gespräch zwischen dem Vorstand des AJZ, der städtischen Jugendarbeit und dem Oberbürgermeister geben. „Wir wollen gemeinsam mit den Jugendlichen nach Wegen suchen, wie die freie Jugendarbeit auf neue Füße gestellt werden kann“, erklärte Oberbürgermeister Roman Götzmann.

(Quelle: PP-Freiburg)

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