Fracking in Deutschland – Schädliche Chemie in unserem Boden?

o4.03.2013:  Fracking könnte schon bald auch in Deutschland erlaubt sein. In welcher Relation steht für den Bürger der Nutzen von Fracking im Vergleich zu den möglichen Schäden? Viele Menschen und auch Bürgerinitiativen sind verunsichert und befürchten durch das Fracking in Deutschland Umweltschäden in großem Ausmaß.

Fracking: Umstrittener Gesetzentwurf erzürnt die Gemüter

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) haben sich auf einen Gesetzentwurf geeinigt, Fracking unter strengen Auflagen in Deutschland zuzulassen.

In einem 2012 vom Umweltbundesamt veröffentlichten Gutachten zu den Umweltauswirkungen von Fracking, wird eine unsichere Datenlage betont und genehmigungsrechtlich auf das Chemikaliengesetz und das Wasserrecht verwiesen.

Aus gutem Grund:

Fracking-Hilfsstoffe, enthalten karzinogene Verbindungen wie z.B. Benzol.

Nach den in Deutschland geltenden Wassergefährdungsklassen dürfen diese grundsätzlich nicht mit Vorfluter-Wasser vermischt werden!

Fracking- Hilfsstoffe enthalten in unterschiedlicher Zusammensetzung z.B. Gele, Schaumbildner, Säuren wie  (Salzsäure, Essigsäure, Ameisensäure, Borsäure) Korrosionsschutzmittel, Oxidationsmittel, Enzyme und Biozide. (Wikipedia)

Bis zu 6000 t Wasser beim Fracking – pro Bohrung

Das Bohrlochwasser, das nach dem Fracking wieder abgepumpt wird, kann zwar teilweise wieder erneut zum Einsatz kommen, doch spätestens bei der Entsorgung wird es kritisch.

Das beim Fracking entstehende Bohrlochwasser ist teils stark belastetet und kann nicht einfach in normalen Klärwerken gereinigt werden.

Wohin also mit den riesigen Mengen an
durch Fracking-Hilfsstoffe kontaminiertem Wasser?

Wobei sich in diesem Zusammenhang auch die Frage stellt – ist unser Wasser nicht zu wertvoll um es in diesen enormen, für das Fracking benötigten Mengen zu verunreinigen?

In einer Studie aus 2012 schätzt das Umweltbundesamt, dass sich mit dem vermuteten Schiefergasvorkommen der Bedarf an Gas in Deutschland für etwa 13 Jahre decken lässt, wobei hier die Auslassung der Wasserschutzgebiete noch gar nicht berücksichtigt wurde.

Rechtfertigt diese relativ niedrige Zeitspanne das in Kauf nehmen der bisher noch gar nicht voll abschätzbaren Risiken und Gefahren für die Umwelt und Bevölkerung ? Und wer bezahlt die Folgekosten?

Auch der SPD-Kreisverband Emmendingen kritisiert den schwarz-gelben Einsatz für Fracking in Deutschland:

Fracking in Deutschland
„Nur ein Tropfen auf den heißen Stein“

Mit Unverständnis nehmen der SPD- Kreisverband Emmendingen und die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle die Einigung innerhalb der Bundesregierung auf ein neues Gesetz zur Regelung des Fracking-Ölförderverfahrens auf. Das Fracking-Gesetz soll noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden.

Die SPD im Kreis Emmendingen ist sich einig: Fracking ist für den Erfolg der Energiewende nicht erforderlich.

Bei dem so genannten Fracking sollen Gas und Öl unter Einsatz von umweltschädlichen Chemikalien aus tiefen Gesteinsschichten gefördert werden.

„Die Bundesregierung gibt dem Druck großer Konzerne nach, blockiert aber weiterhin die Energiewende. Anstatt Solar- und Windkraft besser zu fördern soll jetzt Fracking in Deutschland erlaubt werden. Ich halte die Technik noch für unausgereift und zu gefährlich. Mit den Chemikalien, die bei dem Verfahren eingesetzt werden, besteht die Gefahr, unser eigenes Trinkwasser zu verseuchen“, so SPD-Bundestagskandidat Johannes Fechner.

Für Bundeswirtschaftsminister Rösler bietet Fracking erhebliche Chancen, Bundesumweltminister Altmaier hingegen hat sich in verschiedenen Interviews ambivalent über den Gesetzentwurf ausgesprochen. Auf 80 Prozent der Fläche des Landes wäre nach dem Entwurf der beiden Minister Fracking möglich.

Dem gegenüber ist in Baden-Württemberg die Position der grün-roten Landesregierung zu Fracking eindeutig.

„Letzes Jahr haben wir auf Initiative von Rosa Grünstein MdL einen grün-roten Antrag gegen Fracking beschlossen, im Januar 2013 wurde noch einmal betont, dass Fracking-Bohrungen für grün-rot keine Option sind. Im Bundesrat werden wir uns gegen diese Risikotechnologie aussprechen.

Ich bin dazu im Kontakt mit Minister Peter Friedrich, der Baden-Württemberg im Bundesrat vertritt. Wir sind nicht bereit, dass die Energieversorgung zu Lasten der Gesundheit der Bürgerschaft geht“, erklärte die Emmendinger Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle.

SPD-Pressesprecher Raphael Pfaff schloss sich dem an und ergänzte:

„Im Gegensatz zu regenerativen Energien hat die Fracking-Methode einen engen zeitlichen Horizont. Sie würde lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein bedeuten und das Grundproblem unserer verhängnisvollen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern nicht beenden. Wir brauchen nachhaltige Energiequellen, die nicht schon nach zwanzig Jahren wieder erschöpft sind.“

Weitere Infos zum Thema Fracking in Deutschland: By Wikipedia

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