Der Tourist im Narrenbrunnen

Archivbild: © Regiorebellen

Satire zur Fasnet

Fasnetfreude mit Nachspiel…

Wer an de Fasnet ins Elztal geht, dem scheint die Welt etwas verdreht,
Gestalten die brüllen, singen, lachen und ganz merkwürdige Dinge machen.

Mancher sich sorgt um das Gemüt und was ihm in diesem Tal noch blüht,
sollte er hier wirklich länger verweilen und lässt sich dieser Zustand heilen?
So fragt sich manch besorgter Gast, bei der Elztäler Fasenacht.

Einem Mann aus fernem Lande gefiel es so gut, die Hemdglunker, Häs und Hexenbrut,
dass er beschloss da mit zu feiern, um sein Gemüt etwas aufzuheitern.

Schnell ist er auf den Geschmack gekommen, wozu nur hat er sich ein Zimmer genommen?
Ist er doch eh bei Tag und Nacht, sowieso nur auf der Fasenacht.

Auch hat er vergessen wo sein Zimmer ist und ob ihn irgendwer vermisst,
So gut hat er sich lang nicht amüsiert und s’isch jo schließlich nix bassiert.

Längst wurde der Mann jedoch gesucht, der sein Zimmer zwar gebucht,
und seine Koffer dort abgestellt, nun aber jede Spur von ihm fehlt.

Das halbe Hotel, Polizei und Feuerwehr und auch die Bergwacht gesellt sich zu dem Heer,
sie suchen auf den Feldern, im Wald und am Fluss, er doch irgendwo zu finden sein muss.

Schließlich machen die Männer Pause, vielleicht ist der Mann ja auch längst zu Hause.
Sie gehen ins Wirtshaus um was zu essen und sehn einen Mann mit Hexenbesen.

Er singt eines der Fasnetlieder, im weißen Hemd, auf dem Kopf ein Mieder,
er singt die Weise jedoch nicht perfekt „und schu gar nit im hiesigen Dialekt“.

Auch scheint er dem Gesuchten sehr ähnlich zu sehn und so mancher wird es verstehn,
zumal der Mann es nun auf die Spitze treibt, die Männer fragt warum sie ihre Zeit,
trotz Fasnet mit Arbeiten verbringen, statt zu schunkeln und lustige Lieder zu singen.

Sprach es und fing wieder an zu singen und damit die Männer zur Weißglut zu bringen,
zwar froh den Vermisste wohlauf zu sehn, konnten die Männer nicht mehr wiederstehn.

Sie schnappten den noch immer singenden Mann und bevor der irgendwas sagen kann,
wird er in den Narrenbrunnen geschmissen, was dieser nun seinerseits nicht wird vermissen.

Nun weiß er – und er hat’s schnell kapiert, wie man im Elztal Fasneterscheinungen kurriert,
zumindest wenn einer so übertreibt und keiner weiß wo er denn bleibt.

Drum liebe Leut & vor allem die Frauen, die nach ihren vermissten Männern schauen,
bevor ihr ihn sucht im Wald und am Bach, haltet kurz inne und denkt nach.

Schaut Mal in die Kneipen und Wirtshäuser rein, dort könnt der Entwischte zu finden sein ;-)

(© Regiorebellen)

Lesetipp: Vermummungsverbot an Fasnet?

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